Fortsetzung der Veranstaltungsreihe zur ‚Ökonomisierung des Bildungswesens‘
Marburg 14.1.2013 (pm/red) Die bildungspolitische Veranstaltungreihe der GEW wird am am Donnerstag, den 17.Januar, fortgesetzt.
Im Vortrag von Dr. Matthias Burchardt (Uni Köln) geht es um das Thema „Das Bildungswesen ist kein Wirtschaftsbetrieb! Einsprüche gegen die betriebswirtschaftliche Umsteuerung des Bildungswesens“.
Wie zuvor, findet die Veranstaltung im Hörsaal 00/0070 des Hörsaalgebäudes in der Biegenstraße statt und beginnt um 19 Uhr.
Thesen von Matthias Burchardt zur Ökonomisierung des Bildungswesens:
- Die Reformen im Namen von PISA und Bologna vollziehen einen klaren Bruch mit der aufklärerisch-humanistischen Bildungstradition in Europa.
- Probleme des Bildungswesens wurden nur als Vorwände genutzt, um ökonomistische Modelle und Standards zu etablieren und die Schulen und Universitäten in Quasi-Unternehmen zu verwandeln, die möglichst effizient Bildungsoutput produzieren sollen.
- Doch sind Menschen wirklich nur Humanressourcen?
- Ist Bildung bloße Zurichtung von Menschen für den Markt?
- Ist Wissen nur noch verwertbare Information?
Der Vortrag vollzieht nach, mit welchen Mitteln es der OECD, der Bertelsmannstiftung und anderen Machtgruppen gelungen ist, die Deutungshoheit in Sachen Bildung zu erlangen. Es ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen und eine Gegenrechnung aufzumachen:
- Wer zahlt den Preis für das Reformchaos? Kinder und Jugendliche, die ihre Arbeitswoche in der Schule nur durch die Unterstützung von Medikamenten überstehen, Lehrerinnen und Lehrer am Rande von Depression und Burnout, Studierende mit fragwürdigen (Berufs-)perspektiven in pseudoakademischen Bachelor-Studiengängen, prekär Beschäftigte an den Hochschulen?
- Inzwischen beklagen selbst Wirtschaftsverbände die katastrophalen Folgen der Ökonomisierung von Bildung.
- Es wird also Zeit, die Hintergründe schonungslos aufzudecken und die ökonomistische Invasion der Einrichtungen und Köpfe der Menschen zu