Forschungsverbund TraCe: Dialog und Konferenz in Marburg über Gewalt jenseits des Spektakels

14.11.2025 (pm/red) Der hessische Forschungsverbund TraCe kommt in Marburg zu einer zweitägigen wissenschaftlichen Konferenz zusammen und thematisiert schleichende Gewaltdynamiken. Die „Forschung zu Gewalt und ihrer Transformation“ soll im Rahmen der Jahrestagung vertieft werden, wozu im …

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Ausstellung „Verfolgung behinderter Menschen im Nationalsozialismus“ im KA.RE. – Begleitprogramm und Finissage

Teil der Ausstellung „Verfolgung behinderter Menschen im Nationalsozialismus“ im KA.RE. –„Steine des Gedenkens“, mit Namen und Lebensdaten von über 300 Marburger Opfern. Fotos nn, Bildrechte KA.RE. connect

09.10.2025 (pm/red) Seit Mitte August wird im KA.RE. Marburg die Ausstellung „Verfolgung behinderter Menschen im Nationalsozialismus“ präsentiert. Besonderes Element ist dabei die Installation „Steine des Gedenkens“, bei der die über 300 Marburger Opfer mit Namen und Lebensdaten auf je einem Gedenkstein gezeigt werden. Als Veranstaltungen stehen eine ökumenische Andacht, die Finissage und ein Podiumsgespräch bevor, wird infomiert.

KA.RE. connect lädt anlässlich der Ausstellung zu Begleitveranstaltungen ein: Am Mittwoch, 15. Oktober um 19 Uhr findet eine ökumenische Andacht mit den beiden Klinikseelsorgenden Dorothee Urhahn-Diel und Sebastian Blümel statt. Vor den „Steinen des Gedenkens“ erwarten die Besuchenden spirituelle Impulse zur Thematik, die zum Gedenken einladen.

Lesung und Gespräch mit „Nebel im August“-Autor Robert Domes am 18. Oktober

Am Samstag, 18. Oktober, erwartet Besucher der Ausstellung um 18 Uhr eine Lesung von Autor Robert Domes zu seinem Buch „Nebel im August“. Im Anschluss gibt es Raum für Gespräche und Austausch. Das Buch erzählt die Geschichte von Ernst Lossa. Dieser wurde im Alter von zwölf Jahren zwangsweise in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen, weil seine Eltern Jenische (Schimpfwort: „Zigeuner“) waren. 1944 wurde Ernst Lossa – wie auch viele andere Kinder – in der Anstalt in Kaufbeuren ermordet.

Vortrag zu Gedenken an Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen am 22. Oktober

 Am Mittwoch, 22. Oktober, von 19 bis 21 Uhr halten Tobias Karl, Dr. Steffen Dörre und Prof. Sabine Mecking einen Vortrag zum Thema „Kultur gegen das Vergessen. Der steinige Weg zu einer opferzentrierten Erinnerungskultur in Hessen“. Das Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen sei von auffälligen Brüchen geprägt. Der Vortrag nimmt die erinnerungskulturellen Entwicklungen ab 1945 in Hessen in den Blick. 

Am Mittwoch, 29. Oktober um 19:30 Uhr soll in einem Podiumsgespräch auf gegenwärtige Perspektiven des Lebens mit und ohne Behinderung geschaut werden, wobei ein Fokus auf dem Lebensbeginn liegt.

„Es geht dabei ausdrücklich nicht um eine polarisierende Diskussion“, sagt Sebastian Bleek vom Team KA.RE. connect, „wir wollen unterschiedliche Erfahrungen zusammenbringen und uns über verschiedene Blickwinkel austauschen.“ Die Gastgebenden von KA.RE. connect begrüßen zum Gespräch: die Marburger Gynäkolgin Dr. Franziska Fischer, Andrea Hessberger von der Beratungsstelle neu:haus Marburg sowie Christof Ohnesorge, Vater eines Kindes mit Down-Syndrom und Sebastian Blümel, Klinikpfarrer am Marburger Universitätsklinikum.

Ausstellung „Verfolgung behinderter Menschen im Nationalsozialismus“ im KA.RE.

Über 1.000 Menschen haben in den vergangenen Wochen die Ausstellung besucht, wird mitgeteilt. Die Finissage am Dienstag, 28. Oktober – 19 Uhr,  möchten die Veranstalter dazu nutzen, auf die Zeit der Ausstellung zurückzuschauen und vor allem einen Blick in die Zukunft zu richten, wie es mit dem Einsatz für die Menschenwürde heute – besonders mit Blick auf Leben mit Behinderungen – konkret in Marburg weitergehen kann. 

Die Ausstellung wird in Kooperation mit der AG „Menschenbild Behinderter Gestern und Heute“ im Marburger Netzwerk für Demokratie und gegen Rechtsextremismus, der Stadt Marburg und dem Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ organisiert. Sie dokumentiert die Vorgeschichte, Voraussetzungen und Durchführung der Patientenmorde sowie lebensgeschichtliche Skizzen. Gezeigt wird die Wanderausstellung des Gedenk- und Informationsortes Tiergartenstraße 4 in Berlin „Die Nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘- Morde“. Diese wird durch Informationen über die Verfolgungsgeschichte in Marburg und einen Blick in die Gegenwart ergänzt.

Die Ausstellung kann bis zum 30.10. besichtigt werden. Öffnungszeiten: Do – So 16 bis 20 Uhr 

 

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