Folgenschwere Langeweile von Schülern – Wenn Unterricht nicht fordert

14.12.22025 (pm/red) Unterricht muss fordern – Wenn Lerninhalte zu leicht sind, entsteht folgenschwere Langeweile beim Lernen in der Schule. Doch Langeweile gehört für viele Schülerinnen und Schüler zum Schulalltag, belegen wissenschaftliche Studien. Demnach ist etwa die Hälfte der Unterrichtszeit davon geprägt.
Doch diese Langweile hat negative Folgen: In einer Studie, in der Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts mehrfach befragt wurden, wurde ein überraschendes Muster erkennbar. Nicht nur schwieriger Stoff frustriert, auch zu leichte Aufgaben können das Lernen nachhaltig beeinträchtigen.
Die Forscher werteten Daten einer Tagebuchstudie mit 95 Schülern aus. Mehrmals pro Unterrichtsstunde wurde erfasst, wie gelangweilt sie sich fühlten, wie stark ihr Lerninteresse war und wie gut sie den Stoff verstanden.
Zunächst werden Lernende befähigt Inhalte zu verstehen. Im konkreten Unterricht müssen sie anschließend kontinuierlich gefordert werden, um aktiv zu bleiben und Langeweile zu vermeiden.
„Langeweile wirkt wie ein Bremsklotz im Lernprozess“, sagt Erziehungswissenschaftler Richard Göllner. „Wer am Ende einer Unterrichtsphase gelangweilt ist, zeigt anschließend weniger Interesse und ein schlechteres Verständnis, sodass ein Abwärtssog der Unaufmerksamkeit entsteht“, ergänzt seine Kollegin Kristina Kögler.
Ein herausfordernder Unterricht sei daher keine pädagogische Option, sondern eine Grundbedingung für wirksames Lernen. „Das zentrale Risiko im Klassenzimmer ist nicht zu viel, sondern zu wenig Herausforderung und Anspruch.“


