Marburg 7.1.2012 (pm/red) Annähernd 3.200 Menschen in Nordhessen und dem Altkreis Marburg engagieren in der Freizeit für Belange der regionalen Unternehmen, meldet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel. Den größten Anteil nehmen die Prüfer und Prüferinnen mit 2.885 Personen ein. Im Parlament der Wirtschaft, wie sich die Vollversammlung der IHK gerne selbst bezeichnet, den Fach- sowie den Regionalausschüssen der einzelnen Kreise engagieren sich 250 Unternehmer. „Schließlich übernehmen die Industrie- und Handelskammern eine ganze Reihe hoheitlicher Aufgaben und ersetzen somit die staatliche Verwaltung, beispielsweise bei der beruflichen Bildung“ sagt Hauptgeschäftsführer Dr. Walter Lohmeier.

Gäbe es die Kammern nicht, müsste der Staat diese Aufgaben übernehmen – und zum Beispiel ein Amt aufbauen, das die betriebliche Ausbildung überwacht und Auszubildende prüft. Das würde einen Zuwachs an zusätzlichen Aufgaben bedeuten, die vom Steuerzahler geschultert werden müssten. Zugleich sorgen die Unternehmensvertreter dafür, dass die Ausbildungsinhalte praxisnah gestaltet werden.

„Die Wirtschaft entscheidet selbst, macht selbst und bezahlt selbst“, verweist Lohmeier auf diese Eckpfeiler der Selbstverwaltung. Das oberste Entscheidungsgremium der IHK, die Vollversammlung besteht aus 84 gewählten Unternehmensvertreter aus dem IHK-Bezirk spiegelt die Struktur der Branchen und der Unternehmensgrößen in der Region wider und tagt regelmäßig. In der jüngsten Sitzung im Monat Dezember hat die Vollversammlung beschlossen, die Beiträge der IHK-Mitgliedsunternehmen, durch die die Aufgaben der Kammer primär finanziert werden, ab 2012 um ein Volumen von rund eine Million Euro zu senken. Die nächsten Wahlen finden im Jahr 2013 statt. Laufende Informationen der IHK Kassel finden sich im Internetportal der Interessenvertretung.