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Obstsorten in Ockershausen: Bürgerarbeit ergänzt ehrenamtliche Arbeit von BUND und NABU

Marburg, 18.5.2013 (pm/red) Die Streuobstwiesen im Heiligen Grund in Ockershausen unterhalb des Stadtwalds sind ein einzigartiger Lebensraum für Vögel und vor allem im Frühjahr, wenn alles blüht, ein Ort, der zum Spazierengehen einlädt.  Naturschützer und Bürgerarbeiter sogen dafür, dass das auch so bleibt.

Seit einigen Jahren bereits kümmern sich die ortsansässigen Gruppen des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) und des Naturschutzbundes Deutschlands (NABU) ehrenamtlich um den Erhalt und die Pflege. Seit einem Jahr bekommen sie dazu nun Unterstützung durch zwei bei der Jugendkonflikthilfe (JUKO) angesiedelte Bürgerarbeiter.

BUND und NABU führen seit Ende der 1990er Jahre eine jährliche Ernteaktion durch. Aus dem Ertrag wird Bio-Apfelsaft hergestellt und verkauft. Zudem wurden Bäume geschnitten und neue Bäume gesetzt. So sind inzwischen mehr als 200 Obstbäume alter Sorten hinzugekommen.

Die Stadt Marburg unterstützt das Projekt mit Material und wenn nötig, auch mit dem Erwerb von Grund und Boden. Durch die beiden Bürgerarbeiter Burkhard Benfer und Thomas Koch wird nun die ehrenamtliche Arbeit der Naturschützer unterstützt. Sie schneiden die Bäume, Sträucher und Hecken und nehmen weitere Neupflanzungen vor. Derzeit hilft ihnen mit Fred Meyerink ein weiterer der insgesamt sieben Bürgerarbeiter der JUKO.

In den vergangenen Jahren konnte bereits ein Kirschlehrpfad angelegt werden. Es gibt einen Rosenlehrpfad und ein Apfellehrpfad ist im Entstehen. Zum Abschluss der Frühjahrspflanzaktion setzte Bürgermeister Dr. Franz Kahle noch einen Baum der Sorte „Gestreifter Maat“. Der Apfellehrpfad umfasst bereits 108 alte Sorten. Weitere würden gepflanzt, so dass ein großer Beitrag zu deren Erhalt geleistet werde, wie Kreisobstbauberater Dr. Norbert Clement, der die Universitätsstadt Marburg beratend unterstützt, ausführt.

Wie Clement erläuterte, sei der Heilige Grund trotz seiner steilen Lage wegen des fruchtbaren Bodens von den Ockershäusern lange Zeit für Kirschbäume genutzt worden. Die Kirschen seien bis ins Rhein-Main-Gebiet verkauft worden. Erst in den 1960er Jahren habe die Made dem Geschäft ein Ende bereitet und der Heilige Grund sei nicht mehr bewirtschaftet worden. Heute seien viele der alten Bäume „im naturschutzfähigen Alter“ und böten zahlreichen Vögeln einen Lebensraum. Damit die Wiesen nicht mit Sträuchern zuwachsen, werden sie viermal im Jahr von einer Schafherde beweidet.

Nach Angaben  von JUKO-Geschäftsführerin Maria Flohrschütz biete ein Bürgerarbeitsplatz 36 Monate eine verlässliche Beschäftigungsperspektive mit dem Ziel, Menschen wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen. Dabei gelte es, „sinnstiftende Tätigkeiten und Einsatzgebiete zu finden“, bei der Vorerfahrungen der Menschen berücksichtigt werden müssten, damit die beruflichen Qualifikationen erhalten und wenn nötig erweitert würden.

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