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Rettungsdienstleitstellen der Landkreise bieten an, künftig auch den Ärztlichen Bereitschaftsdienst zu koordinieren

Marburg, 20.5.2013 (pm/red) Nachdem ihr Vorschlag, in ihren Leitstellen künftig auch den Ärztlichen Bereitschaftsdienst zu koordinieren, abgelehnt worden ist, fordern Hessens Landkreise die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen dazu auf, bei ihrer geplanten Reform des Bereitschaftsdienstes auf Bürgernähe zu achten und vorhandene Synergien zu nutzen.

Die Pläne der KV bedeuten zugleich das Aus der Ärztlichen Bereitschaftsdienstzentralen in Biedenkopf, Gladenbach und Stadtallendorf und die schrittweise Verlegung in eine Zentrale am Diakoniekrankenaus Marburg-Wehrda. Dagegen hatte der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung geschlossen einen Antrag verabschiedet, um die Schließungen eventuell noch zu verhindern.

„Leider ist die Kassenärztliche Vereinigung Hessen nicht auf unser Angebot eingegangen, künftig den Ärztlichen Bereitschaftsdienst (hausärztlicher Notdienst) über die Rettungsdienstleitstellen der 21 hessischen Landkreise disponieren zu lassen“, bedauert Landrat Robert Fischbach als Präsident des Hessischen Landkreistages, nachdem die Kassenärztliche Vereinigung in der vergangenen Woche in einem Spitzengespräch die Vorschläge der Landkreise abgelehnt hatte.

Zwei Call-Center für ganz Hessen
Nun wolle die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung beschließen, alle Anrufer, die nachts, an Feiertagen oder am Wochenende einen Arzt benötigen, über zwei Call-Center für ganz Hessen zu steuern. „Diese Lösung ist weder bürgernah, noch nutzt sie die vielfältigen Synergien, die durch eine unmittelbare Verknüpfung von Rettungsdienst und Ärztlichem Bereitschaftsdienst möglich wären“, so Fischbach, und ergänzt: „Wir fordern die Kassenärztliche Vereinigung daher mit Nachdruck auf, die aktuellen Pläne fallen zu lassen und zu gemeinsamen Gesprächen über die künftige Disposition des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes über die Rettungsdienstleitstellen zurückzukehren.“

„Die Vorstellung, dass nunmehr ein anonymes Callcenter Telefonanrufe an den Ärztlichen Bereitschaftsdienst entgegennimmt, trägt nicht gerade dazu bei, dass die Bevölkerung sich gut versorgt fühlt. Auch ist eine wirtschaftliche Lösung für die KV noch lange keine gute Lösung für die Patienten“, ergänzt der Gesundheitsdezernent und Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern.

Leistellen sind gerüstet, den Bereitschaftsdienst mit zu koordinieren
Die zentralen Leitstellen der Landkreise und kreisfreien Städte koordinieren seit Jahren erfolgreich die Einsätze im Rettungsdienst und im Brand- und Katastrophenschutz für die über 6 Millionen Menschen in Hessen. Moderne Infrastruktur, geschultes Fachpersonal und umfangreiche Ortskenntnisse sorgen dafür, dass die Menschen vor Ort ohne Umweg und Zeitverlust Hilfe bekommen. Diese Leistung könnte auch durch das zusätzliche Disponieren des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes (wie dies modellhaft und erfolgreich beispielsweise schon im Lahn-Dill-Kreis und im Landkreis Bergstraße erfolgt) weiter optimiert werden.

Die Entscheidung über die Zuweisung zum Rettungsdienst (Notarzt) oder zum Ärztlichen Notdienst (Hausarzt) könnte mit diesem Ansatz aus einer Hand erfolgen. Dadurch würden die Hilfewege kürzer, und bei Bedarf könnte schneller ein Notarzt zum Patienten geschickt, Fehleinsätze reduziert sowie finanzielle Einsparungen im Rettungsdienst und im Ärztlichen Bereitschaftsdienst möglich werden, meint der Hessische Landkreistag. Das geplante System der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen mit der zentralen Steuerung über zwei Call-Center, lasse dagegen die sich bietenden einmaligen Chancen für das hessische Gesundheitssystem komplett ungenutzt und berge die Gefahr extremer Bürger- und Patientenferne.

Appell für gemeinsame Lösung
„Wir stehen daher weiterhin für Gespräche über gemeinsame Lösungen bereit. Zugleich appellieren wir aber auch an Gesundheitsminister Grüttner, sich jetzt in die Diskussion einzuschalten und mit ganzer politischer Kraft für die Disposition des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes über die Rettungsdienstleitstellen der Landkreise einzusetzen“, erklärt Landrat Fischbach abschließend in seiner Eigenschaft als Präsident des Hessischen Landkreistages.

Sie zu dem Thema auch http://www.marburger-rundschau.de/2013/05/07/arztlicher-bereitschaftsdienst-kreisausschuss-bedauert-alleingang-der-kassenarztlichen-vereinigung/ und  http://www.marburger-rundschau.de/2013/05/10/die-linke-erfreut-uber-gemeinsamen-antrag-im-kreistag-gegen-geplante-neuordnung-des-bereitschaftsdienstes-im-landkreis/

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