Zur Zukunft des Landgrafenschlosses Marburg –  mit arg konfusen Vorschlägen eines Planungsbüros

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Am 29. Juli Kundgebung in Marburg gegen Lesung Martin Sellner „Remigration“

„Marburg bleibt bunt“ und „Aufstehen gegen Hass & Hetze“ waren klare Botschaften bei der Demo gegen Rechtsextremismus im Januar in Marburg. Foto Patricia Grähling

18.07.2024 (pm/red) Die Stadt Marburg und das Netzwerk für Demokratie und gegen Rechtsextremismus laden ein zur Kundgebung „Keine Propaganda für Remigration“ am Montag, 29. Juli, 18 Uhr vor dem Erwin-Piscator-Haus. Anlass für diese Kundgebung als Gegenveranstalötung ist, dass der Österreicher Martin Sellner angekündigt hat, an diesem Tag in Marburg aus seinem Buch „Remigration“ vorlesen zu wollen.

„Die Universitätsstadt Marburg ist eine vielfältige, tolerante und weltoffene Stadt in der es keinen Platz gibt für Rechtsextremismus, Hass, Hetze und jede andere Form von Menschenfeindlichkeit“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Wir sind da klar sortiert und bringen diese Haltung immer wieder über die politischen Grenzen und unterschiedlichen Meinungen hinweg zum Ausdruck.“ Das habe zuletzt die große Demo „Marburg gegen Rechts“ im Januar mit mehr als 16.000 Teilnehmern gezeigt.

Kein Raum für  Propaganda für „Remigration“ in Marburg

Ausgerechnet die vielfältige, tolerante und weltoffene Stadt hat Martin Sellner für seine Lesereise ausgewählt. An einem bislang nicht bekannten Ort plant er eine Lesung aus seinem Buch „Remigration“ – also eine Wiederholung der Propagierung menschenfeindlichen Ansichten, die er bereits in Potsdam verbreitet hat, wird dazu mitgeteilt. Das wollen das Marburger Netzwerk und die Universitätsstadt Marburg nicht hinnehmen und rufen daher zur Kundgebung am selben Tag auf.

„Wir wollen deutlich machen, dass wir in Marburg zusammenstehen. Wir missbilligen deutlich und mit allem Nachdruck, dass Martin Sellner in Marburg Thesen zur Vertreibung eines Teils unserer Einwohner propagieren will“, so Oberbürgermeister Thomas Spies. „Die Universitätsstadt Marburg erachtet diese menschenfeindlichen Thesen als eine Gefahr für unser Gemeinwesen sowie für die Demokratie und Verfassung in unserem Land.“

Der Magistrat sehe hier die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Gefahr und nahezu einstimmig hat die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat  beauftragt, in Kooperation mit dem Marburger Netzwerk für Demokratie und gegen Rechtsextremismus und den Einwohnern der Stadt eine Gelegenheit zu eröffnen, ihre Haltung für Demokratie und die im Grundgesetz verankerten Grundrechte friedlich zu dokumentieren.

In verschiedenen Medien wird Martin Michael Sellner als ein österreichischer rechtsextremer Aktivist und Autor beschrieben. Von 2015 bis 2023 war er Sprecher der  in Deutschland als rechtsextrem eingestuften Identitären Bewegung Österreich (IBÖ). Er wird als ein führender Kopf der Neuen Rechten eingeordnet, der rassistische, völkische und antisemitische Positionen propagiert. Bei dem durch das Medienhaus Correctiv aufgedeckten geheimen Treffen im November 2023 in Potsdam stellte Sellner einen „Masterplan“ zur „Remigration“ vor, der Pläne zur systematischen Vertreibung von Menschen mit Migrationsgeschichte aus Deutschland enthält. 

 

 

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