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Internationale Konferenz in Moshi: Zur medizinischen Versorgungslage im Sub-Sahara Afrika

Verbunden mit einer Videoschalte zum deutschen Botschafter in Tansania, Dr. Thomas Terstegen, wandte sich Uni-Präsident Prof. Dr. Thomas Nauss per Video an die Konferenzteilnehmer in Moshi. Foto Harald Renz

22.11.2024 (wm/red) Im globalen Süden kommt es derzeit zu einer dramatischen Verschiebung bei den Krankheitsmustern. Ursache sind die veränderten Umwelt- und Lebensbedingungen, die Verstädterung und Industrialisierung, Wetterextreme und sich ändernden Ernährungsweisen. Diesen Befund stellt Prof. Dr. Harald Renz, Leiter des Instituts für Laboratoriumsmedizin und Pathobiochemie, Molekulare Diagnostik der Philipps-Universität Marburg, zu Beginn einer internationalen Tagung in der Stadt Moshi, gelegen im nördlichen Tansania. Dort veranstaltete das Kilimanjaro Christian Medical College (KCMC) mit der Philipps-Universität unter Renz‘ Federführung die dreitägige Konferenz „Epidemiological Shifts: Navigating Changing Disease Patterns in Sub-Saharan Africa“ vom 16. bis 18. Oktober 2024.

Veränderte Lebensbedingungen und neue Krankheitsmuster

„Natürlich spielen Infektionserkrankungen wie Malaria, Aids und Tuberkulose nach wie vor eine große Rolle. Jedoch werden diese Erkrankungen jetzt überlagert durch die sogenannten chronischen, nichtübertragbaren Erkrankungen, kurz NCDs“, sagt Labormediziner Renz. Zu diesen zählen Mediziner etwa Diabetes, Allergien, Asthma, Autoimmunerkrankungen, Tumore und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Verschiebung zu den NCDs stellt Gesundheitssysteme, Ärzte und Pflege, aber auch Universitäten vor gewaltige Herausforderungen, die auf der Konferenz diskutiert wurden.

„Die Konferenz zeigt in beeindruckender Weise die Breite und Tiefe der interdisziplinären Kooperation mit den Institutionen in Moshi. Als Leiter einer Forschungsgruppe, die ebenfalls in der Region über mehr als ein Jahrzehnt geforscht hat, freut es mich besonders, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern in Moshi die wissenschaftlichen Verbindungen festigen und ausbauen“, sagte Prof. Dr. Thomas Nauss, Präsident der Uni Marburg, in einer Videobotschaft an das Konferenzplenum.

Rund 300 Teilnehmer verzeichnetet die Konferenz. „Viele davon waren junge Nachwuchsärzte und -ärztinnen“, berichtet Renz. In für die Medizin wichtige Facharztweiterbildung wird an anderer Stelle investiert: Mit Hilfe des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) konzipiert das KCMC derzeit eine Weiterbildung für Notarztmedizin.

Aus Marburg beteiligten sich Prof. Dr. Harald Renz mit einem Plenarvortrag zum Anstieg der NCDs im Kontext von Klimawandel und Biodiversität, sowie mit Fokus auf ihre Fachdisziplinen Prof. Dr. Stefanie Weber (Kinderklinik), Prof. Dr. Chrysanthi Skevaki (Laboratoriumsmedizin), Christian Kreisel (Koordinator der Projekte zur Notfallmedizin), Dr. Anita Hartmann (Notfallmedizin), die Doktorandin Netra Bhandari und Prof. Dr. Sebastian Kuhn (digitale Medizin).

 

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