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Initiative fordert: Fahrplan konsequent verbessern

Marburg 5.4.2011 (red/gb) von Franz Grolig und Jürgen Lerch
Auf der Main-Weser-Bahn wurde Ende 2009 die Intercitylinie Stralsund – Kassel – Frankfurt – Karlsruhe um 30 Minuten verlegt. Der bis dahin bestehende saubere Stundentakt mit schnellen Zügen mit stündlichem Wechsel Regionalexpress Kassel – Frankfurt sowie Intercity Stralsund – Karlsruhe wurde damit zunichte gemacht. Mit üblen Folgen für Zehntausende Nahverkehrsfahrgäste. Viele Anschlüsse werden nicht mehr erreicht, die Fahrzeiten haben sich teilweise deutlich verlängert. Seit dem Fahrplanwechsel 2010/11 läßt der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) in der ehemaligen Zeitlage des Intercity (IC) neue Triebwagen der Hessischen Landesbahn (HLB) als Regionalexpress (RE) fahren.

Bisher halbherzige Umsetzung von Verbesserungsvorschlag

Eine neue Zugverbindung der HLB erreicht bereits den Bahnhof Marburg. (Foto Franz Grolig)

Der RMV setzte damit einen Vorschlag der Fahrplan-Initiative Main-Weser-Bahn im Takt um, die sich Anfang 2010 formiert hatte, um mit fundierten Verbesserungsvorschlägen die massiven Fahrplan-Verschlechterungen zu mindern. Allerdings wurde dieser Vorschlag der Initiative nur halbherzig umgesetzt, da der neue Zug nur von Frankfurt bis Gießen als schneller RE fährt, von Gießen nach Marburg jedoch als Regionalbahn (RB) mit Halt auf zahlreichen Stationen verkehrt. Auf Grund der deshalb verspäteten Ankunft in Marburg wird der Anschlussknoten verpasst – und damit viele Busse und der Zug nach Bad Laasphe.  Wer zum Beispiel von Friedensdorf nach Gießen mit dem Zug fahren möchte, ist die eine Stunde schon nach 53 Minuten am Ziel, die andere Stunde benötigt er eine Stunde und 21 Minuten, um nach Gießen zu kommen. Bei der letzten Verbindung wartet er dabei in Marburg 20 Minuten auf den Anschlusszug, um dann mit Halt auf allen Stationen nach Gießen zu fahren.

Ziel wieder übersichtlicher Fahrplan im Stundentakt

Nach Ansicht der Fahrplaninitiative muss es vorrangiges Ziel sein, den Fahrgästen einen Fahrplan zu bieten, der leicht merkbar ist. Die Züge sollen jede Stunde zur selben Minute verkehren und immer die gleichen Anschlüsse herstellen. Nicht verstehen kann die Initiative die schlechte Anbindung von Marburg mit schnellen Regionalexpresszügen. Marburg – eine Stadt mit großem bahnaffinem Potential – ist die größte hessische Stadt, in der nur alle 2 Stunden ein Regionalexpress hält.

Selbst kleinere Städte wie Gießen oder Fulda sind vom Regionalexpress-Angebot deutlich besser gestellt. Statt dessen verkehren Regionalbahnen zwischen Marburg und Gießen unter der Woche fast im Halbstundentakt. In den Ausbau der parallel laufenden B3 sind zig Millionen Euro gesteckt worden, zugleich schafft es der RMV nicht, einen stündlich verkehrenden schnellen Regionalexpress nach Marburg, Kirchhain, Stadtallendorf und Neustadt anzubieten.

Bahnverbindung als Standortvorteil oder Standortnachteil

Ein Mittelhessen-Express kurz vor dem Halt am Südbahnhof Marburg. (Foto Hartwig Bambey)

Auch in Mittelhessen setzt sich die Erkenntnis durch, dass eine gute Bahnverbindung ein wesentlicher Standortvorteil ist – auch mit unmittelbarer Auswirkung auf Immobilienpreise. Der derzeit verkehrende Mittelhessen“express“ mit seinen zahlreichen Unterwegshalten ist jedenfalls kein attraktives Angebot, um von Marburg oder Stadtallendorf Richtung Frankfurt zu pendeln. Die Fahrplan-Initiative Main-Weser-Bahn im Takt bekräftigt daher ihren Vorschlag, den neuen HLB-Zug zwischen Marburg und Gießen als schnellen RE verkehren zu lassen.
Der Zug wird dann Marburg zum Taktknoten erreichen und damit bessere Anschlüsse sicher stellen. Die bisher ungenutzte Pause des HLB-Zugs in Marburg von einer Stunde kann gut für eine Fahrtverlängerung bis nach Neustadt genutzt werden, um auch Stadtallendorf und Kirchhain mit weiteren schnellen Zügen anzubinden. Die dadurch entstehenden Zusatzkosten müssen vom RMV und anteilig von Stadt und Landkreis getragen werden.

Entschiedene Aktion der Anlieger notwendig

Da die Fahrpläne des RMV wirksam nur in den ersten 3 bis 4 Monaten des Jahres beeinflusst werden können, ist jetzt entschlossene Aktion der betroffenen Städte und Gemeinden angesagt. Die Fahrplan-Initiative hat die Verantwortlichen dort mit der Bitte angeschrieben, die Vorschläge gegenüber dem RMV rechtzeitig und mit Nachdruck zu unterstützen. Sonst müssen die Bürgerinnen und Bürger noch ein zusätzliches Jahr auf weitere Verbesserungen auf der Main-Weser-Bahn warten. Den Fahrgästen empfiehlt die Initiative, die Verantwortlichen vor Ort direkt und nachdrücklich auf die Verbesserungsvorschläge der Fahrplaninitiative Main-Weser-Bahn im Takt anzusprechen.

Grafik mit schematischer Darstellung einer Stunden-Takt-Anbindung für Marburg und die Region. (Urheber Main-Weser-Bahn-im-Takt)

Weitere Informationen gibt es auf den Internetseiten der Fahrgast-Initiative Main-Weser-Bahn im Takt. Dort finden sich Presseerklärungen, Flyer und vertiefende Informationen zu den Zielen und Aktivitäten unserer Fahrgast-Initiative.
Franz Grolig, Jürgen Lerch

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