Kasseler Klimaschutzpreis 2024 verliehen

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DGB: Über 1.600 Jugendliche im Landkreis Marburg-Biedenkopf auf Hartz IV angewiesen

Logo DGB MittelhessenMarburg 31.1.2013 (pm/red) Im September 2012 waren im Landkreis Marburg-Biedenkopf 1.613 Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren auf Hartz IV angewiesen, teilt der DGB aktuell mit.  Sie sind aus Sicht des DGB direkt von Armut betroffen. Für Kreisvorsitzenden Pit Metz ist Jugendarmut im Landkreis keine gesellschaftliche Randerscheinung mehr. Nach einer Sonderauswertung der amtlichen Statistik für den DGB in Hessen zählen 57 Prozent der hilfebedürftigen Jugendlichen zu den Langzeitbeziehern, die in den letzten 24 Monaten mindestens 21 Monate auf staatliche Fürsorge angewiesen waren. „Neben materieller Entbehrung erleben diese Jugendlichen Arbeitslosigkeit und niedriges Erwerbseinkommen im Familienkontext, schlechtere Wohnverhältnisse sowie schlechte Chancen im Ausbildungssystem und in der Arbeitswelt. Hinzu kommt, dass sich Einkommensarmut auch verstärkt negativ auf die Gesundheit auswirken kann“, erläutert DBG-Kreis-Vorsitzender Metz.
Nur 323 und damit knapp ein Fünftel der auf Hartz IV angewiesenen Jugendlichen seien arbeitslos gemeldet. Die überwiegende Mehrheit gehe entweder noch zur Schule, befinde sich in einer Ausbildung oder ist erwerbstätig. „Daran wird deutlich, dass für viele nicht die eigene Arbeitslosigkeit zur Bedürftigkeit führt, sondern vielmehr in den begleitenden Lebensumständen liegt“, erklärt Metz. „Die Mehrzahl der als nicht arbeitslos registrierten jungen Menschen dürfte noch zur Schule gehen – in allgemeinbildende oder berufsbildende Schulen. Da sie oft noch bei ihren Eltern wohnen, ist davon auszugehen, dass entweder mindestens ein Elternteil arbeitslos ist oder trotz Erwerbstätigkeit das Existenzminimum nicht erreicht werden kann“, so Metz weiter. Die Armut von Jugendlichen  sei damit weitgehend auf Arbeitslosigkeit oder nicht existenzsichernde Löhne der Eltern zurückzuführen.
Aus Sicht des DGB besteht dringender Handlungsbedarf. „Um diesen Jugendlichen einen dauerhaften Ausstieg aus den prekären Lebensverhältnissen zu ermöglichen, hilft kein schlichtes Parken in beruflichen Warteschleifen oder die Zuweisung in Ein-Euro-Jobs. Um die Spirale von Armut und Perspektivlosigkeit zu durchbrechen, müssen zusätzliche Initiativen zur Aus- und Weiterbildung jugendlicher Hartz-IV-Empfänger ergriffen werden. Vor allem aber braucht es endlich existenzsichernde Löhne“, sagt Metz. Der DGB fordert die Einführung von Mindestlöhnen von 8,50 Euro pro Stunde.

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