Von den Spuren der Hugenotten in der Landgrafschaft Hessen-Kassel

08.11.2024 (pm/red) Ein Vortrag am 27. November thematisiert die Aufnahme der französischen Religionsflüchtlinge in den protestantischen Fürstentümern, darunter die Landgrafschaft Hessen–Kassel unter Landgraf Karl. Dessen Einladung adressierte die französischen Hugenotten per Freiheitskonzession vom 18. April …

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Louis Braille Festival in Marburg

Tandemankunft im Georg Gassmann Stadion beim Lousi Braille Festival. Foto DBSV/Ziebe

Tandemankunft Georg Gassmann Stadion beim Lousi Braille Festival. Foto DBSV/Ziebe

Marburg 3.7. 2016 (pm/red) „Einen schöneren Anlass, für einen Stau zu sorgen, kann ich mir nicht vorstellen“, sagt Marburgs Bürgermeister Dr. Franz Kahle bei der Eröffnung des Louis Braille Festivals im Georg-Gaßmann-Stadion. Gerade war er in einem Korso von 50 Tandems durch die abgesperrten Straßen der Marburger Innenstadt gefahren. Als Tandempilot ist Kahle ein Naturtalent, wie seine Mitfahrerin, die Bundesbehindertenbeauftragte Verena Bentele, ihm bescheinigte.

Der Korso mit anschließender Einfahrt ins Stadion war der Höhepunkt einer Tandem-Sternfahrt unter dem Motto „Gemeinsam geht alles!“ Als die bayerische Behindertenbeauftragte Irmgard Badura zum ersten Mal davon hörte, war sie spontan begeistert von diesem Projekt und gern bereit, es durch ihre Teilnahme zu unterstützen. Die Fahrt im Korso hat sie in vollen Zügen genossen: „Wir sind wirklich wunderbar geradelt, an der Lahn entlang, durch Wiesen und sommerliche Düfte. In Marburg hat uns die Polizei die Straßen freigehalten und das macht einfach Spaß, wenn man mit voller Kraft über die Kreuzung düsen kann und weiß, man ist sicher.“

Das dreitägige Louis Braille Festival ist mit mehr als 3.000 Teilnehmern das größte Zusammentreffen blinder und sehbehinderter Menschen in Europa. Am Freitagnachmittag um 14 Uhr startet das Programm. Oliver Dietrich ist sehbehindert und mit seiner blinden Freundin Daniela unterwegs. Beim Festival erfüllt er sich einen lang gehegten Wunsch: „Ich hab als Kind mal surfen lernen wollen, ich hab auch ein Surfbrett gehabt, konnte es aber nicht machen wegen der Erkrankung.“ Nun steht er unter fachkundiger Anleitung auf einem Surf-Simulator. Nach der Trockenübung geht es dann in den zwölfeinhalb Meter langen Pool und Oliver erklimmt ein echtes Surfbrett. „Ich habe leichte Koordinationsprobleme, deshalb fällt es mir etwas schwerer mit dem Surfen, aber dann habe ich mir gedacht, was soll’s, dafür ist man hier, zum Ausprobieren!“

Oliver denkt jetzt darüber nach, mit Daniela einen gemeinsamen Surf-Urlaub zu buchen. Und Irmgard Badura freut sich einfach auf die zwei kommenden Festivaltage: „Hier muss ich mich als fast blinde Frau nicht erklären, hier bin ich der Normalfall. Das ist wie eine barrierefreie Oase für mich!“

Das dritte Louis Braille Festival wird ausgerichtet vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. (blista). Das bundesweite Kompetenzzentrum für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung feiert in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen. blista-Direktor Claus Duncker freut sich, dass zum Festival-Wochenende auch viele ehemalige Schülerinnen und Schüler nach Marburg gekommen sind. Am Freitagabend steht die blista auf der zentralen Festival-Bühne im Mittelpunkt einer bunten Revue unter dem Motto „100 Jahre – 100 Talente“.

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