Von den Spuren der Hugenotten in der Landgrafschaft Hessen-Kassel

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Märchenbücher holen Medienleute ins Brüder Grimm-Zentrum Kassel

Zur umfangreichen Spende von Märchen-Büchern an das Grimm-Zentrum in Kassel gab Dr. Bernhard Lauer vor der Kamera Auskünfte.

6.03.2023 (yb) Mehr als tausend neue Märchenbücher als Spende des bekannten Sammlers Dieter Spengler aus Peine haben kürzlich das Grimm Zentrum in Kassel erreicht. Zur Präsentation des ungewöhnlichen und tonnenschweren Neuzugangs hatte Dr. Lauer zum Pressegespräch eingeladen. So kam es, dass an diesem Vormittag Kamerateams des Hessischen Rundfunk und RTL Hessen mit Fotografen und Journalisten anderer Medien die Räume am Brüder-Grimm-Platz bevölkerten, Aufnahmen machten und der Geschäftsführer der Brüder-Grimm-Gesellschaft in Interviews vor den Kameras gefordert war.

Die Stiftung einer solch großen Zahl historischer Märchenbücher nebst kritischer Sekundärliteratur und weiteren Materialien erreicht die Grimm-Spezialisten und Sammler in Kassel nicht alle Tage. So wollte die Übergabe nebst Transport gut vorbereitet sein. Der achtzigjährige  Sammler Dieter Spengler zieht aus Altersgründen nach Dresden, wo sein Sohn lebt. Dabei könnten ihn die 40 laufenden Regalmeter Brüder Grimm- und Märchenliteratur schon aus Platzgründen nicht begleiten. 

Zu Vorbereitung des Bücherumzugs nach Kassel hatte sich Dr. Lauer in Telefongesprächen nach Kontaktasufnahme des Sohnes kundig gemacht. Damit war ihm bekannt, dass einiges an Volumina zu bewältigen sein würde. Ein großer Mercedes Sprinter wurde das Transportfahrzeug der Wahl. Beim Verladen erwies sich der geräumige Transporter als gerade ausreichend für die vielen Kisten mit wertvollen Druckwerken. „Dabei hatten wir Glück, dass alles ebenerdig ohne Treppen und Stufen zu bewegen war“, erläuterte Lauer. „Ansonsten hätten alt ausgesehen und den Transport nicht mit eigenen Kräften bewerkstelligen können.“

Bernhard Lauer mit Büchern der Spende aus Peine. Sternbald-Fotos von Hartwig Bambey

Arbeiten zur Inventarisierung ehrenamtlich

Der größte Teil der Buchdonation ist vorübergehend in das Lager der Brüder-Grimm-Gesellschaft gebracht werden. Es muss zunächst Platz geschaffen werden am Brüder-Grimm-Platz um den großen Fundus aufnehmen zu können. Vor allem sind alle Neuzugänge zu inventarisieren um sie für Nutzer, die in den gut ausgestatteten Räumlichkeiten willkommene Gäste sind, bereitstellen zu können. Einsweilen verwundert es daher nicht, dass in Büroräumen und auf Tischen verteilt hohe Buchstapel der Bearbeitung harren. Die Bücherspende aus Peine erweitert den bisherigen Bestand von rund 20.000 Positionen in Kassel. 

Die Brüder Grimm-Geselllschaft sammelt nicht alleine Bücher zu Grimm-Märchen und allen anderen Märchen aus allen Landern. Spiele, Kalender, Souvenirs, Briefmarken, Münzen, Medaillen und jegliche Art von Illustrationen gehören zum beachtlichen Fundus, der sich in zahlreichen Regalen und Vitrinen in musealer Weise präsentiert findet.

Nunmehr würde das Grimm-Zentrum Kassel zu einer der ersten Adressen für die nationale wie internationale Märchenforschung avancieren, berichtete der promovierte Philologe. Zuletzt konnte eine Forscherin aus Athen vor einigen Monaten ihre Forschungen zum Schneenwittchen-Märchen bereits nach drei Tagen abschließen, indem sie die einen großen Tisch füllenden Stapel einschlägiger Ausgaben durchgearbeitet hatte. Damit blieben der Forscherin aus Griechenland zwei Tage in Kassel, die sie zum Kennenlernen der Stadt genutzt hat.

Tausend und mehr Bücher sind in Kassel im Brüder Grimm-Zentrum angekommen.

Mit einem illustrierten Vortrag über die Arbeit der Brüder-Grimm-Gesellschaft insbesondere in Gestalt der Ausleihe von Themenausstellungen an Museen und Institutionen in zahlreichen Ländern Europas, Amerikas und Asiens, darunter Japan und Korea, komplettierte Bernhard Lauer die Informationen zur Welt der Tausend und mehr Bücher.

Hintergrundinformation
Zugleich findet sich direkt jenseits der Wilhelmshöher Allee einsam stehend die Skulptur der Märchenbrüder Grimm. Hinter der Bronzeplastik erstreckt sich die von einem Baukran überragte Großbaustelle für das Deutsche Tapetenmuseum. Mit dessen Fertigstellung in zwei oder drei Jahren soll zugleich die Wohnung der Brüder Grimm in dem nördlichen Torhaus als Rekonstruktion fertiggestellt sein und für Publikum zugänglich werden.

 

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