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Stadtmuseum Kassel: Full House zum 40-jährigen Bestehen

Die Fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren in Kassel die Zeit des Wiederaufbaus der im Bombenkrieg 1943 völlig zerstörten Stadt. Dies zu vermitteln ist ein wichtiges Thema und Anliegen in dem Kasseler Haus zur Stadtgeschichte am Ständeplatz. Dass das Leben wieder begann den Menschen Freude zu machen, demonstriert der Kleinwagen dieser Zeit inmitten der ständigen Ausstellung. Am vergangenen Wochenende brauchte es schon einen besonderen Moment frühmorgens oder kurz vor Feierabend, um einen solchermaßen freien Blick auf das knubbelige Gefährt zu erwischen. Sternbald-Foto Hartwig Bambey

Marburg 07.02.2019 (yb) Einen besonderen Grund hatten Kasseler Bürgerinnen und Bürger am vergangenen Wochenende ihr Stadtmuseum zu besuchen. 1979 – 2019 sind dafür die nackten Zahlen. Mithin seit 40 Jahren gibt es jetzt das städtische Haus der Geschichte zur Darstellung der über 1100 Jahre reichenden Kasseler Stadtgeschichte.

Keinen Kaktus sondern einen Blumentopf mit echtem „Henschel-Gras“ überreichte Karl-Hermann Wegner seinen Nachfolgern in der Museumsleitung Kathrin Schellenberg und Dr. Kai Füldner und unterließ es nicht zu erklären, das solche Grünpflanzen in den Henschel-Werken äußerst verbreitet waren, womit dem grünen Geschenk zugleich eine – wie könnte es anders sein – museale Seite zukommt.

Wer wollte, konnte sich selbst von der erfolgreichen Aufbauarbeit der letzten 40 Jahren zu überzeugen und sich dabei vom Gründer und langjährigen Direktor i.R. Karl-Hermann Wegner höchstpersönlich durch die Dauerausstellung führen lassen. Karl-Herman Wegners persönliche Führung am Sonntagnachmittag war sehr überlaufen. Wann bietet sich Mensch in Kassel schon einmal solche Gelegenheit von dem Erfinder, unermüdlichen Sammler, Gründer und langjährigen Leiter des Stadtmuseums und zugleich besten Kenner der Stadtgeschichte Kassels durch die Räume geführt zu werden.

Die eckigen und damit dem Gebäudegrundriss ähnlichen Geburtstagstorten zum 40jährigen des Kasseler Stadtmuseums wurden am Sonntagmorgen nach einem Grußwort von Kulturdezernentin Susanne Völker von zwei Direktoren angeschnitten und serviert. Auf dem Foto freut sich Dr. Kai Füldner, rechts, als Direktor der Städtischen Museen schon darauf die Gäste höchstselbst persönlich einmal als Kellner zu bedienen. Währenddessen konnte sich Karl-Hermann Wegner als Museumsdirektor im Ruhestand, mitte, neben Kulturdezernentin Völker, ganz auf die gekonnte Handhabung des Tortenmessers konzentrieren. Sternbald-Foto Hartwig Bambey

Die umfangreiche und vielfältige Sammlung, die im Lauf der Zeit wesentlich durch Sach- und Geldspenden von Kasseler BürgerInnenn zusammen gekommen ist, konnte in den drei Etagen der Ständigen Ausstellung besichtigt, bestaunt und durchlaufen werden. Nach einer Auftaktveranstaltung am Freitag hieß es dazu Türen auf am Samstag und Sonntag – bei freiem Eintritt. So nimmt es nicht Wunder, dass über das Wochenende eine vierstellige Zahl von Kasselern durch die Räume strömte. Mitunter soll es hier und da ein wenig eng gewesen sein, wurde mitgeteilt. Wer frische Luft schnappen wollte oder musste, konnte dabei gleichzeitg oben im 4. OG auf dem Stadtbalkon im turmähnlichen Erweiterungsbau des Stadtmuseums den weiten Blick über die Innenstadt genießen.

Zum Museum gehört spielerisches ‚Begreifen‘, angeboten von den Freunden des Stadtmuseums im Untergeschoss. Sternbald-Foto Hartwig Bambey

Vom sonntagvormittäglichen Kuchen war schnell nichts mehr zu bekommen, dafür gab es im Untergeschoss unterhaltsame Angebote für jüngere Museumsgäste. Am Sonntagnachmittag hat es sich dann auch Hans Eichel, ehemals Oberbürgermeister von Kassel, danach Hessischer Ministerpräsident und schließlich Bundesfinanzminister, nicht nehmen lassen eine Führung zu übernehmen.

Die frühen Besucher des Kasseler Stadtmuseums konnten am Samstag- und Sonntagvormittag noch in Ruhe durch die ständige Ausstellung gehen. Dabei ließ sich, wie hier auf dem Foto, das Modell mit einer Grundrissdarstellung der Festungs- und Residenzstadt Kassel gut betrachten, um es zugleich mit dem heutigen Stadtbild von Kassel zu vergleichen. Sternbald-Foto Hartwig Bambey

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