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Digitaler Austausch zwischen Marburg und Tokyo – Japanische Schüler*innen befassen sich mit Inklusion in Marburg

Kassel 18.02.2021 (pm) Wie gelingt Inklusion in Deutschland? Was macht die Stadt Marburg, um Barrieren abzubauen? Und welche Tipps kann Marburg geben? Einen spannenden Austausch dazu hatten Vertreter*innen der Stadt Marburg mit Oberschüler*innen aus Japan. Das Sozialgefüge von Deutschland und Japan vergleichen – das ist eine aktuelle Hausaufgabe japanischer Oberschüler*innen. Die jungen Menschen stammen aus 24 verschiedenen japanischen Städten, die Gastgeberstädte für deutsche Paralympicssportler*innen sind. Die Stadt Marburg hat den Schüler*innen gerne bei den Hausaufgaben geholfen und mehrere Interviewpartner*innen organisiert, die bei einem digitalen Austausch per Videokonferenz viele Fragen beantwortet haben.

„Das gleichberechtigte Miteinander in Marburg und der Abbau von Barrieren jeglicher Art gehören zu unserem Selbstverständnis und unserem Sozialpolitischen Leitbild, das sich die Stadt gegeben hat“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Es freut mich sehr, dass unser guter Ruf im Bereich der Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen bis nach Tokyo reicht.“

Zur Barrierefreiheit und Inklusion hatten die Schüler*innen dann auch viele Fragen – etwa zu konkreten Maßnahmen. So berichteten die jungen Japaner*innen, dass das Bewusstsein der Menschen in Japan für eine barrierefreie Stadtentwicklung gering scheine, weil auf dem Blindenleitsystem beispielsweise immer wieder Fahrräder abgestellt würden. „Wie schafft es Marburg, dass verschiedene Akteure mitmachen, um Barrierefreiheit zu erreichen?“, so die Schüler*innen.

Die Antwort: In Marburg sind schon seit vielen Jahren Menschen mit Behinderungen in den politischen Gremien vertreten – sie sensibilisieren für das Thema und aktivieren zum Handeln. Für Sensibilisierung und konkrete Umsetzungen sorge außerdem auch der Behindertenbeirat. So zahlt Marburg etwa Gebärdendolmetscher*innen für Gehörlose, wenn sie im Kontakt mit der Stadtverwaltung stehen. Und der Behindertenbeirat hat selbst in Lokalitäten mit ein oder zwei Stufen vor dem Eingang für kleine mobile Rampen geworben.

„Wir haben Interviewpartner*innen zur gelingenden Inklusion in Deutschland gesucht – dabei wurde uns die erfolgreiche Arbeit in Marburg ans Herz gelegt“, erklärte Sachio Howoldt von der Deutschen Botschaft in Tokyo. „Es war eine große Bereicherung für uns alle, dass wir direkt von Ihnen Informationen und Erkenntnisse gewinnen konnten“, bedankte er sich nach dem Gespräch. Howoldt begleitet das Projekt, gemeinsam mit Deutsch-Studierenden der Keio-Universität in Tokyo. Die Schüler*innen präsentieren ihre Ergebnisse zu gelingender Teilhabe aus den Gesprächen mit Marburg in den nächsten Tagen bei einem „Host Town Summit“ – unter anderem vor der deutschen Botschafterin und der Staatsministerin für Olympics und Paralympics. Initiiert wurde das Projekt vom japanischen Kabinettssekretariat und dem Zeitungsverlag Yomiuri.

Professor Shinichi Sambe, Germanistikprofessor an der Keio-Universität und Berater für das Projekt der Oberschüler*innen, hat gemeinsam mit Monique Meier, Sozialplanerin der Universitätsstadt Marburg, das digitale Treffen organisiert. Der Austausch wurde von einer Dolmetscherin unterstützt. Von Seiten der Stadt waren auch Kerstin Hühnlein (Behindertenhilfe und Geschäftsstelle des Behindertenbeirats), Peter Schmidt (Leiter Fachbereich Soziales und Wohnen) und Björn Backes (Fachdienstleiter Sport) dabei.

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