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documenta: Stadtverordnetenversammlung Kassel für Änderung des Gesellschaftervertrags

Das Fridercianum Kassel ist einer der wichtigen Ausstellungsorte für die documenta, hier die documenta fifteen in 2022. Sternbald-Archivfoto Hartwig Bambey

12.11.2024 (pm/red) Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 11. November eine Änderung des Gesellschaftervertrags der documenta und Museum Fridericianum gGmbH beschlossen. Wichtigste Punkte darin sind die Einrichtung eines Wissenschaftlichen Beirats sowie die Erweiterung des Aufsichtsrates der Gesellschaft.

Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller: „Die heute in der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Änderungen bilden den Abschluss einer Reihe von neu etablierten Grundlagen für eine weitreichende Neuausrichtung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Basierend auf dem sehr fundiert durchgeführten Untersuchungsprozess und den daraus konsequent abgeleiteten Änderungsbeschlüssen in 2024, ist die Organisation nun für kommende documenta-Ausstellungen deutlich gestärkt und ertüchtigt, um souverän und angemessen kritisch im Spannungsfeld zwischen Kunstfreiheit und Schutz der Menschenwürde zu agieren. Der Schutz der künstlerischen Freiheit im Rahmen der documenta wird verbunden mit einem klaren und anwendungssicheren Instrumentarium zur effektiven Abwehr und Positionierung der Institution gegen rassistische und antisemitische Haltungen.“

Eine der heute beschlossenen Änderungen sieht die zukünftige Etablierung eines sechs Personen umfassenden Wissenschaftlichen Beirats vor: dieser soll als Instanz zur fachlichen Beratung und Unterstützung des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung dienen. Das Gremium soll aktuelle gesellschaftliche und wissenschaftliche Diskurse aufgreifen, die fachlich-kuratorische Vernetzung der documenta gGmbH fördern sowie inter­nationale, weltöffnende und plurale Perspektiven einbringen. 

Eine weitere beschlossene Änderung ist die Erweiterung des Aufsichtsrats der Gesellschaft um drei zusätzliche Mitglieder: um zwei Vertreter der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie um die Vorsitzende Person des Wissenschaftlichen Beirats als nicht stimmberechtigtes Mitglied.

Mit erfolgtem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung ist der Magistrat der Stadt Kassel nun ermächtigt, die formale Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen mit dem Mitgesellschafter Land Hessen vorzunehmen: nach Bestreben von Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der documenta gGmbH ist, soll dies idealerweise vor dem Arbeitsantritt der Künstlerischen Leitung der documenta 16 erfolgen.  

Hintergrund zur erfolgten Organisationsuntersuchung

Im Anschluss an die documenta fifteen war die METRUM Managementberatung GmbH, München beauftragt worden, eine umfassende Organisationsuntersuchung der documenta gGmbH durchzuführen, deren Ergebnisse öffentlich einsehbar sind. Auf Basis der Ergebnisse hatte der Aufsichtsrat der Gesellschafterversammlung Empfehlungen ausgesprochen.  Diesen folgend, haben die Gesellschafter den Gesellschaftsvertrag überarbeitet. Im Rahmen der Überarbeitung wurden auch die Mustersatzungen der Gesellschafter sowie der Public Corporate Governance Kodex PCGK des Landes Hessen berücksichtigt.  Der Aufsichtsrat hat im Umlaufverfahren den Beschluss gefasst, der Gesellschafterversammlung zu empfehlen, den Entwurf des Gesellschaftsvertrages zu beschließen.  

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