Leben in einer 2,5-Grad Welt – Klimawandel und Klimaresilienz im Studium Generale
09.10.2025 (pm/red) Die Philipps-Universität stellt in ihrem Studium Generale im Wintersemester 2025/26 eine der zentralen Zukunftsfragen in den Mittelpunkt: Wie können wir als Gesellschaft widerstandsfähig bleiben, wenn sich das Klima unumkehrbar wandelt? Unter dem Titel „Resilienz in der 2,5°-Welt – wie wir uns auf die Folgen der Klimakrise vorbereiten“ greife die Universität bewusst die Erkenntnis auf, dass das Pariser 1,5-Grad-Ziel nicht mehr zu erreichen sein werde, wird mitgeteilt. Der Blick soll darauf gerichtet werden, wie mit den unvermeidlichen Veränderungen konstruktiv umgehen könne.
Die Forschung spricht längst von einer 2- oder gar 3-Grad-Celsius-Welt – mit tiefgreifenden klimatischen, ökologischen und sozialen Folgen. „Wir haben daher Forschende aus Natur-, Technik-, Sozial- und Kulturwissenschaften eingeladen, Einblick in die zu erwartenden Veränderungen zu geben“, sagt der Ökologe Prof. Dr. Lars Opgenoorth, der das Studium Generale organisiert und betreut.
Ab Mittwoch, 22. Oktober referieren 14 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wöchentlich über Themen wie Kipppunkte des Klimasystems, Dürre- und Hitzewellen, Anpassungsprozesse in Ökosystemen und Veränderungen in der Biodiversität.
„Dabei geht es auch um die sozialen Folgen: Konflikte, Migration und die Frage, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt, Demokratie und sozialer Ausgleich unter permanentem Krisendruck erhalten bleiben können“, sagt Opgenoorth.
„Mit dem Studium Generale nehmen wir als Universität unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in die öffentliche Diskussion einzubringen. Gerade angesichts der tiefgreifenden Folgen des Klimawandels brauchen wir den offenen Austausch zwischen Disziplinen und Generationen, um Wege in eine widerstandsfähige Zukunft zu finden. Das Studium Generale schafft Raum für diesen Dialog – und zeigt, wie eng Forschung, Bildung und gesellschaftliches Handeln miteinander verknüpft sind,“ erläutert Vizepräsidentin Prof. Dr. Yvonne Zimmermann
Themen Strategien gegen Hitze, Hochwasser und Waldbrände, Prognosen, gesellschaftliche Resilienz
Themen sind ferner technologische Strategien gegen Hitze, Hochwasser und Waldbrände, die Prognosen aktueller Klima- und Umweltmodelle, der Umgang mit Krisenwissen und -kommunikation sowie Wege, populistischer Stimmungsmache zu begegnen. Zum Abschluss der Vorlesungsreihe werden Ansätze zur Stärkung zwischenmenschlicher und gesellschaftlicher Resilienz vorgestellt – und Chancen diskutiert, die der Umweltwandel trotz aller Risiken eröffnen könnte.
Das Studium Generale findet statt mittwochs, 18.15 – 19.45 Uhr, im Vortragsraum der Uni-Bibliothek, Deutschhausstr. 9, und ist für alle Mitglieder der Universität Marburg sowie die breite Öffentlichkeit offen. Der letzte Vortrag der Reihe ist auf Englisch, alle anderen auf Deutsch.
Vorträge zu Resilienz in der 2,5°-Welt – wie wir uns auf die Folgen der Klimakrise vorbereiten
22.10.2025 Klimawandel und seine Folgen: Wo stehen wir? / Prof. Dr. Jörg Bendix (Uni Marburg)
29.10.2025 Fehler in der Kommunikation der Klimakrise / Prof. Dr. Jan Esper (Uni Mainz)
05.11.2025 Das Neo-Carbonozän: Wie wir mithilfe synthetischer Biologie neue Wege aus der Klimakrise finden können / Prof. Dr. Tobias Erb (Uni Marburg)