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Rudolphsplatz wird Ort der Kunst

„Kunst.Labor.Stadt.Platz“ wird als Projekt den Rudolphsplatz im Jubiläumsjahr zum Ort der Kunst machen, um Denkanstöße zu geben. Die Eröffnung findet am 8. April statt. Gudrun Barenbrocks Collagen aus bewegten ortsspezifischen Bildern werden schon in einer Preview zu sehen sein. Foto Dorothea Boeing /Winterlicht Rheine 2016

27.03.2022 (pm/red)  Verbunden mit dem Stadtjubiläum Marburg800 sollen am Rudolphsplatz unten an der Unterführung ab April immer wieder Kunst- und Kreativaktionen stattfinden, informiert die Stadtverwaltung. Das Projekt „Kunst.Labor.Stadt.Platz“ des Fachdienst Kultur in Zusammenarbeit mit vielen Kooperationspartner/innen dauert bis Ende des Jahres. Am 8. April soll es bei der offiziellen Eröffnung los mit einem Mix aus Musik, Videoprojektionen und Lichtspielen losgehen.

Der Rudolphsplatz sei in den 60er- und 70er-Jahren entstanden und symbolisiere damit eine Zukunftsvision der Vergangenheit. Los geht es dort mit „The Dorf“: Am 8. und 9. April wird ab 19.30 Uhr eine große Raum-Intervention und Klangskulptur zu erleben sein. Mit der Komposition „Yas y Gosia“, zu Deutsch „Händel und Gretel“, kommt ein Mix aus Musik, Videoprojektionen von Anastasija Delidova und Lichtspielen der RaumZeitPiraten zur Erstaufführung. Die audiovisuelle Komposition wird von einer vielköpfigen Band aus dem Ruhrgebiet umgesetzt.

„In einer Vielzahl von Konzerten hat sich diese einzigartige künstlerische Kooperationskultur herausgebildet, die das eigentliche Geheimnis des Ensembles ist – es geht immer um das Große und Ganze“, beschreibt es Projektleiter Jan Klare. Marburger können „Kunst. Labor.Stadt.Platz“ übrigens unterstützen, indem sie ihre Gästezimmer vom 7. bis zum 10. April für die Künstler öffnen und zugleich die Musiker persönlich kennenlernen. Gesucht werden 36 Schlafplätze.

Einen Vorgeschmack gibt es mit der großformatigen Videoinstallation „Re:mixed“ der Kölner Künstlerin Gudrun Barenbrock als Preview am 1. April. Sie projiziert Collagen aus bewegten ortsspezifischen Bildern auf die Wand des Kunstvereins am Gerhard-Jahn-Platz. Für „Re:mixed“ arbeitete Barenbrock mit verschiedenen Archiven: Sie verwendete Bildmaterial aus Marburger Beständen, die die Geschichte des Bauens mit Beton in der Stadt dokumentieren. Die Videoarbeit ist mit Marburger Akteur*innen der „AG Beton“ entstanden, die sich für „Kunst.Labor.Stadt.Platz“ auf Spurensuche zur Stadtgestaltung begeben haben. Die Vernissage beginnt um 20.30 Uhr. Die Installation wird für vier Wochen im öffentlichen Raum gezeigt.

Das Kunstprojekt will den Platz attraktiver zu machen und Denkanstöße geben. Mit „Kunst.Labor.Stadt.Platz“ wird das Scharnier zwischen Oberstadt, Weidenhausen sowie Unistraße und Gutenbergstraße lebendig. „Niemand, der in Marburg lebt, kommt um diesen Ort herum. Und warum auch?“, so der Grundgedanke der AG Kunst bei der Platzauswahl.

Direkt an der Lahn unterhalb der neu gestalteten Brücke gelegen – und nun auch wieder mit einem Café ausgestattet – hat der Platz eine fast großstädtische Qualität, die durch die künstlerischen Interventionen vielleicht im Positiven gestärkt werden soll. Um das umzusetzen wurde die international erfahrene Kuratorin Bettina Pelz mit der künstlerischen Leitung betraut, die gleich zur Eröffnung auch überregionale Impulse einbringt.

Über das ganze Jahr laden weitere Kunstaktionen dazu ein, zu verweilen, mitzugestalten und den Ort neu zu denken. Infos über alle Aktionen von „Kunst.Labor.Stadt.Platz“ finden sich im Programm unter Kunstprojekte-Marburg.de und auf der Jubiläumswebsite www.marburg800.de.

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