Kasseler Klimaschutzpreis 2024 verliehen

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Ich war ganz schön aufgeregt, weil ich ganz alleine auf der Bühne stand

Das ausgezeichnete Gesellenstück - in Großdarstellung per Mausklick

Marburg 10.12.2010 (nn/red) Die Buchbindergesellin Annett Eilenberg vom Hessischen Staatsarchiv Marburg ist dritte Bundessiegerin geworden. Sie versteht etwas von ihrem Handwerk als Buchbinderin, Fachrichtung Einzel- und Sonderfertigung. Vorher ist sie bereits als hessische Landessiegerin ausgezeichnet worden. Gleichzeitig ist Buchbinderin Eilenberg Gewinnerin des ersten Preise im Wettbewerb „Die gute Form – Handwerker gestalten“. Dabei ist sie für ihre gestalterischen Fähigkeiten ausgezeichnet worden. Als herausragend bewerteten die Prüfer eines der Gesellenstücke von Annett Eilenberg. Es ist eine Dreiklappmappe aus Halbgewebe mit Bezugspapier in DIN A4-Größe und Füllhöhe von 3 cm – das waren die Vorgaben zur Gesellenprüfung. Annett Eilenberg verfeinerte ihr Stück mit einer schwarzen Titelprägung, brachte Schließbänder an und verzierte die Mappe mit Serviettentechnik.

Nach Landessieg noch eben einen Bundessieg

Am 4. Dezember 2010 fanden in Bayreuth im Rahmen des Deutschen Handwerkstags die Ehrung der Bundessieger im „Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks“ und die Siegerehrung im Gestaltungswettbewerb „Die gute Form – Handwerker gestalten“ statt. Eingeladen hatte der Zentralverband des Deutschen Handwerks und die Stiftung Begabtenförderung im Handwerk. Die Festrede hielt der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer. Von dieser Ehrung am vergangenen Samstag ist Annett Eilenberg mit Stolz erfüllt. Sie sagt dazu mit breitem Lächeln „Ich war ganz schön aufgeregt, weil ich ganz alleine auf der Bühne stand“. Bei der Landessiegerehrung stand noch ihr Ausbilder Walter Trier mit auf dem Podium und wurde für seinen Beitrag zum Erfolg mit einer Urkunde geehrt.

Die Buchbindergesellin im Hessischen Staatsarchiv Marburg

Die dreijährige Ausbildung zur Buchbinderin für Einzel- und Sonderfertigung beim Hessischen Staatsarchiv Marburg begann die in Leipzig geborene Annett Eilenberg nach ihrem Abitur im Jahr 2007. Ihre Gesellenprüfung bei absolvierte sie im Juni 2010. Dem Prüfungskomitee gefiel ihr Gesellenstück sehr gut. So kam sie zur Teilnahme am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks 2010 in Hessen.

Ein Siegerfoto mit Generalsekretär Holger Schwannecke, links, Annett Eilenberg und Handwerks-Präsident Otto Kentzler

Gutes Handwerk verdient gutes Geld

Als Anerkennung für die Ausbildungsleistung erhielt sie im Oktober die Urkunde des Hessischen Handwerkstags und einen Karrierescheck mit einem Stipendium in Höhe von 5000 Euro zur Weiter- und Fortbildung. Mit diesem Stipendium möchte Annett Eilenberg ihr Ziel verwirklichen. Den Meister machen. Später will sie Restauratorin für Konservierung und Restaurierung von Archivgut zu werden.

Handwerkerausbildung im Staatsarchiv

Ihr Ausbilder Walter Trier, gelernter Buchbinder und Meister seines Faches, ist stolz auf Annett. Seit einigen Jahren bildet er Lehrlinge aus, betreut Praktikanten und leitet seit 1987 die Restaurierungswerkstatt des Staatsarchivs Marburg. Seit Sommer ist diese nach Neustadt umzogen.
Seine beruflichen Erfahrungen gibt Ausbilder Trier mit Engagement weiter. So wurde im letzten Jahr Franziska Kügler hessische Kammersiegerin.
Zur Zeit werden in der Restaurierungswerkstatt drei Lehrlinge, die aus Baden-Württemberg, Bayern und Brandenburg stammen, ausgebildet. Dieser Ausbildungsberuf hat sich herumgesprochen. „Wenn die Chemie zwischen Ausbilder und Auszubildenden stimmt, und ein wenig Spaß dabei ist, kommt die Leistung ganz von alleine“ bemerkt der 61jährige.

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