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Jürgen Flegers „Aus dem Tagebuch eines Blindgängers“ bietet Schmunzelgeschichten aus dem lichtleeren Raum

10.09.2023 (pm/red) Für sehende Menschen ist es oft ein Rätsel: Wie kann man nur ohne Augenlicht überleben? „Ganz gut!“, findet Jürgen Fleger aus Marburg. „Hilfreich ist allerdings, wenn man genügend Erfahrungen sammeln konnte und ein paar Tricks und Kniffe gelernt hat.

Jürgen Fleger ist seit gut 30 Jahren vollständig blind und weiß wovon er redet und worüber er schreibt. Denn Fleger ist bereits recht viel herum gekommen in der Welt. Alleine oder in Begleitung seiner Blindenführhunde, hat er fast alle Länder Europas bereist, war in Indien, so wie in Nord- und Südamerika.

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.“ Dieses Sprichwort gilt auch für Jürgen Fleger. Und das hat er getan, in seinem gerade im Escales-Verlag erschienenen Buch „Aus dem Tagebuch eines Blindgängers“.

In 15 wirklich erlebten Anekdoten beschreibt er kurzweilig und mit viel Humor, was einem blinden Menschen passieren kann, wenn er offenen Ohres durch’s Leben geht. Er beschreibt Erlebnisse, in denen es mal lustig und mal schon einigermaßen gefährlich zu ging. Dabei erklärt er anschaulich, wo die Probleme für blinde Menschen liegen können und macht sehenden Menschen Lust, nochmal über ihre bisherigen Strategien für Hilfsangebote nachzudenken. Fleger nimmt den Leser mit in seine unsichtbare Welt und gibt auf 96 Seiten praktische Tipps, wie jeder blinde Menschen im Alltag gut unterstützen kann.

Über den Autor
Jürgen Fleger ist Jahrgang 1975 und wurde in Trier an der Mosel geboren. Im Alter von 11 Jahren entdeckte man bei ihm die Augenerkrankung Retinopathia pigmentosa. In den folgenden sieben Jahren verschlechterte sich sein Sehen so sehr, dass er im Alter von 18 Jahren lernte, den Blindenstock zu benutzen und Blindenschrift zu lesen. Nach dem Abitur an der Deutschen Blindenstudienanstalt in Marburg studierte er an der Philipps-Universität Pädagogik und Musikwissenschaften. Danach begann er als Journalist für den Hessischen Rundfunk zu arbeiten, wo er später ein Volontariat zum Hörfunkredakteur erfolgreich abschloss.

Insgesamt 16 Jahre arbeitete er als Redakteur und Autor unterschiedlicher Genres für die Wellen hr2, hr4 und das hr-Fernsehen. Heute arbeitet er freiberuflich als Computertrainer für blinde Apple-Nutzer und als Kommunikationstrainer für Gewaltfreie Kommunikation. Auch bietet er über seine Internetseite »fleger-coaching.de« Life Coaching für sehende und nicht-sehende Menschen an. Er meditiert gerne, spielt Gitarre und mag am liebsten die sommerliche Wärme. Deshalb zieht es ihn auch immer wieder in fremde Länder, von wo er stets neu erlebte Anekdoten und Erfahrungen mit nach Hause bringt. Mit seiner Blindheit geht Jürgen Fleger bewusst locker um. Für ihn birgt diese Behinderung auch die Chance, tiefer in die Dinge zu blicken und das Mysterium des Lebens intensiver zu erfahren.

Jürgen Fleger „Aus dem Tagebuch eines Blindgängers“
Escales-Verlag, 96 Seiten, 14,80 €
ISBN: 9783981904598

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