Staatstheater Kassel: „Carmen“ ab 31. März zurück auf dem Spielplan

24.3.2024 (pm/red) Nach mehrmonatiger Pause kehrt die beliebte Opernproduktion wieder auf den Spielplan zurück: Georges Bizets „Carmen“ in der Inszenierung von Florian Lutz ist ab Ostersonntag, 31. März, wieder im Opernhaus, in der Raumbühne ANTIPOLIS …

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Büchnerforscher Thomas Michael Mayer gestorben

Marburg 12.10.2010 (pm/red) Dr. Thomas Michael Mayer, Akademischer Rat am Institut für Neuere deutsche Literatur, ist am17. Juni 2010 gestorben. Er promovierte an der Freien Universität Berlin, begann dort seine berufliche Laufbahn als Hochschulassistent und wechselte 1981 an die Philipps-Universität. Hier hatte er die Aufgabe, eine Forschungsstelle zu »Georg Büchner. Literatur und Geschichte des Vormärz« aufzubauen und einen Antrag auf Förderung einer »Historisch-kritischen Büchner-Ausgabe« im Langzeitprogramm der DFG vorzubereiten. Nach erfolgreicher Erledigung beider Aufgaben wurde er 1986 zum Akademischen Rat ernannt und fungierte als Mitherausgeber der Ausgabe, deren erste Bände im Jahre 2000 erschienen.
Thomas Michael Mayer gehörte zu den herausragenden Büchner-Forschern und Forschungsorganisatoren seiner Generation. Seine Promotionsarbeit über »Büchner und Weidig – Frühkommunismus und revolutionäre Demokratie« erregte bei Erscheinen 1979 (2. Aufl. 1981) durch die immensen historisch-biographischen Kenntnisse des Verfassers, durch die akribische Art seiner Argumentation und durch die Akzentuierung bislang unbekannter politischer Facetten in Büchners Werk internationales Aufsehen. 1979 wurde Mayer Gründungsvorsitzender (bis 1996) der Georg Büchner Gesellschaft. 1981 eröffnete er die Reihe »Georg Büchner Jahrbuch«, deren erste neun Bände (bis 2000) er teils allein, teils mit anderen herausgab, organisierte in Darmstadt das 1. Internationale Georg Büchner Symposium und erhielt noch im selben Jahr als erster Preisträger den Förderpreis zum Kulturpreis des Landes Hessen. Ebenso war er maßgeblich an der Planung der bisher bedeutendsten Büchner-Ausstellung (Darmstadt 1987) beteiligt, für die er wesentliches Material gesammelt hatte. Hohes Ansehen genoss er auch unter Editoren. Vor allem mit zwei Ausgaben, einer quellenbezogenen Studienausgabe von »Danton’s Tod« (1980) und einer synoptischen Ausgabe von »Leonce und Lena« (1987), erschloss er wissenschaftliches und editionstechnisches Neuland. Nicht zuletzt die Übernahme dieser Techniken in die »Historisch-kritische Ausgabe« veranlasste Fachleute zu dem Urteil, diese setze »new standards in German editing«.
Im Jahre 2003 schied Thomas Michael Mayer aus der Forschungsstelle Georg Büchner aus. 2009 wurde er, inzwischen schon von schwerer Krankheit gezeichnet, pensioniert. Mit ihm zusammenzuarbeiten konnte ein Vergnügen sein. Seine außerordentlichen Verdienste als Wissenschaftler und Editor werden Bestand haben.

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