Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

Lesen Sie den gesamten Beitrag »
Kultur

Hessische Geschichten

Kassel

Hessen Kassel Heritage

Kunst

Home » Bildung, Soziales, Wirtschaft

Von der doppelten Last sozialer Ungleichheit in Prekarisierung und Depression

Marburg 27.9.2011 (pm/red) Wenn von der Großen Depression gesprochen wird, ist nicht die schwere Erkrankung eines oder vieler Menschen mit der Krankheit Depression gemeint. Die Rede ist dann meist von der Weltwirtschaftskrise Ende der Zwanziger Jahre des vorigen Jahrhundert. Insoweit wird in dieser Bezeichnung ein Begriff aus der Medizin zur Umschreibung eines depressiven gleich schlechten ökonomischen Zustandes benutzt. Wovon jedoch heutzutage wenig oder gar nicht – auch bei inzwischen wachsender Beachtung und Wahrnehmung der Volkskrankheit Depression – gesprochen wird, ist der Zusammenhang zwischen schlechter beruflich-ökonomischer Lage von Menschen, gerne mit Prekarisierung umschrieben, und ihrem seelischen Wohlbefinden. Dass es hier Zusammenhänge gibt, ist nur beinahe eine Binsenweisheit, wird aber gerne bagatellisiert und verballhornt, mitunter in dem (blöden) Spruch Lieber reich und gesund als arm und krank.

Rund 18 Prozent der Bevölkerung in Deutschland erkrankt im Leben an einer Depression. Besonders betroffen davon sind Arbeitslose, Frauen, Menschen mit niedrigem Einkommen und geringer Qualifikation. Längsschnittstudien zeigen, dass etwa Beschäftigung im Niedriglohnsektor, hohe Arbeitsplatzunsicherheit, erhöhte Anforderungen, geringe Handlungsspielräume und Mangel an sozialer Unterstützung bei der Arbeit depressive und Angsterkrankungen hervorrufen können.

Eine kollektive Einforderung guter Arbeit könnte damit nachhaltig und ursachenbezogen helfen, Depressionen und anderen Erkrankungen präventiv entgegenzuwirken. Außerdem gibt es Hinweise, dass sozial benachteiligte Menschen weniger als Privilegierte von therapeutischen Behandlungen profitieren und solche in Anspruch nehmen. Dies spricht dafür, dass soziale und arbeitsbezogene Problemlagen in der Therapie depressiver Erkrankungen zukünftig stärker berücksichtigt werden müssen. Mit diesen Zusammenhängen, Hintergründen und gebotenen Handlungsmöglichkeiten beschäftigt sich der Informationsabend mit der Referentin Leonie Knebel des DGB Marburg-Biedenkopf.

Informationsabend Doppelte Last – Prekarisierung und Depression
Termin Montag, 30. Mai
Zeit 19:00 Uhr
Ort DGB-Haus Marburg, Käte-Dinnebier-Saal, Bahnhofstraße 6

Contact Us