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Regionalexpress-Stundentakt bringt Vorteile für die Region Marburg-Biedenkopf

Zug der Hessischen Landesbahn am Bahnhof Gießen zur Abfahrt nach Marburg. (Foto Fahrplaninitiative Main-Weser-Bahn im Takt )

Marburg 8.3.2012 (pm/red) Die Fahrplaninitiative ‚Main-Weser-Bahn im Takt‘ begrüßt den einstimmigen Beschluss der Marburger Stadtverordnetenversammlung die Züge der Hessischen Landesbahn (HLB) in Zukunft als Regionalexpress ohne Halt zwischen Marburg und Gießen fahren zu lassen und dies so beim RMV zu bestellen. Damit folgte das Stadtparlament am 24. Februar einem wiederholt eingebrachten Vorschlag der Fahrplaninitiative, den Stundentakt für Marburg wieder herzustellen. Außerdem fordert der Antrag die zukünftige Verlängerung der Züge über Kirchhain, Stadtallendorf bis nach Kassel.

Der Wunsch, die Züge weiterhin auch am Haltepunkt Marburg-Süd halten zu lassen, wurde bereits zuvor im Umwelt- und Verkehrsausschuss nach eingehender Diskussion fallen gelassen. Letztlich gaben die Fahrzeiten der HLB-Züge den Ausschlag, die beim Betrieb als Regionalexpress optimale Anschlüsse im Taktknoten Marburg nur ohne zusätzliche Halte ermöglichen. —> Weitere Erläuterungen zur Problematik der Zwischenhalte finden Interessierte auf den Webseiten der Initiative.

In einem Leserbrief in der Oberhessischen Presse (01.März) wurde versucht, den Marburger Beschluss als „Egoismus zu Lasten anderer Kommunen“ zu verunglimpfen. Dabei wurden einige Tatsachen auf den Kopf gestellt, die hier klar gestellt werden sollen.
Durch die Verlegung des Intercity zum Fahrplanwechsel 2009/10 wurde der bis dahin bestehende Stundentakt auf der Main-Weser-Bahn zunichte gemachte. Ein Jahr später versuchte der RMV mit der Einführung neuer Triebwagen der Hessischen Landesbahn (HLB) die massiven Verschlechterungen zu reparieren. Von Frankfurt aus fahren seitdem die neuen Züge als Regionalexpress in der gleichen Zeitlage wie ehemals der Intercity. Sie erreichen Friedberg und Gießen zu den Taktknoten und stellen dort wieder Anschlüsse mit kurzen Umsteigezeiten her.

Nur für Marburg wurde der Stundentakt nicht wieder hergestellt: Statt den Regionalexpress von Gießen nach Marburg ohne Halt weiterfahren zu lassen, hält der Zug ab Gießen als Regionalbahn an allen Zwischenhalten. Durch diese Verzögerung erreicht er den Taktknoten Marburg zu spät bzw. muss auf der Rückfahrt früher starten. Dadurch wird der Anschluss zur Oberen Lahntalbahn und zu zahlreichen Stadtbuslinien verpasst. Anstatt für Marburg den Stundentakt wieder her zu stellen, wurde Ende 2010 für die Halte zwischen Marburg und Gießen das bereits 2009 schon sehr gute Angebot durch die zusätzlichen Halte der HLB-Züge zu einem fast durchgehenden Halbstundentakt aufgestockt.

Heute ist Marburg die größte Stadt in Hessen, die ohne einen Regionalexpress-Stundentakt auskommen muss. Dagegen besteht von Gießen aus fast jede halbe Stunde eine schnelle Verbindung nach Frankfurt. Auch Städte wie Haiger, Dillenburg, Herborn und Wetzlar sind dank stündlich verkehrender Regionalexpresszüge besser angebunden als Marburg.

Die Wiederherstellung des Stundentakts in Marburg würde endlich wieder viele Vorteile für die gesamte Region zurück bringen, die mit der Verlegung des Intercity 2009 verloren gingen. Die Stadtverordnetenversammlung von Marburg hat es sich mit dem Verzicht auf den Halt in Marburg-Süd nicht leicht gemacht. Dafür bekommen aber nicht nur die Marburger wieder einen sauberen Stundentakt und bessere Busanschlüsse; auch die Obere Lahntalbahn erhält wieder stündlich schnelle Anschlüsse nach Gießen und Frankfurt. Mit den schnellen Zügen ist außerdem erstmals eine Verlängerung über Kirchhain bis Stadtallendorf möglich.

Der Streckenteil Marburg – Treysa ist gegenüber dem Abschnitt Gießen-Marburg deutlich schlechter versorgt: Außer dem Mittelhessenexpress gibt es hier nur einen zusätzlichen Zug Marburg- Kirchhain pro Tag (20 Züge insgesamt pro Tag/Richtung). Zwischen Gießen und Marburg fahren dagegen täglich 31 Züge, die überall halten.

Was würde sich ändern, wenn die Züge der Hessischen Landesbahn (HLB) in Zukunft auch zwischen Marburg und Gießen als Regionalexpress verkehren? Morgens zunächst gar nichts, denn der erste HLB-Zug erreicht Marburg erst gegen 9.30 Uhr. In der morgendlichen Hauptverkehrszeit wird also kein Zug gestrichen oder verlegt. Auch um die Mittagszeit (Schulschluss) bleibt der Halbstundentakt bestehen. Nachmittags besteht die kostenneutrale Möglichkeit für den Zug Gießen ab 17.09 Uhr einen Nahverkehrszug in gleicher Zeitlage verkehren zu lassen, so dass in dieser wichtigen Pendlerverbindung keine Reisezeitverlängerungen entstehen. Das letzte HLB-Zugpaar (Gießen ab 21:09 Uhr, Marburg ab 21:44 Uhr) soll wie bisher alle Unterwegshalte bedienen.

Damit entspricht das Zugangebot dem Zustand von vor zwei Jahren, bevor der Intercity verlegt wurde.  Damals hat sich niemand zwischen Marburg und Gießen über schlechte Zugverbindungen beschwert.Gegenüber dem heutigen Zustand bringt die Beschleunigung der HLB-Züge jedoch deutliche Vorteile für den Großraum Dautphetal, Biedenkopf, Kirchhain, Stadtallendorf und Marburg. Dementsprechend ist die Fahrplan-Initiative zuversichtlich, dass sich auch der Kreistag und der Regionale Nahverkehrsverband (RNV) ihrem Vorschlag anschließen wird, den 2009 verlorenen Stundentakt endlich wieder herzustellen.

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