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Theaterstück in englischer Sprache: Reden lohnt sich

Cyber-MobbingMarburg 25.02.2016 (pm/red) Ein Englisches Theaterstück an den Kaufmännischen Schulen bietet vielfältige Gesprächsanlässe. Ein unliebsames Foto im Netz – viele Echos. Das Bild taucht in immer mehr sozialen Netzwerken, auf Facebook, WhatsApp oder Twitter auf, wird kommentiert, „geliked“ und immer wieder geteilt.  Dieses Phänomen inszenierten zwei englische Schauspieler des Phoenix Theatre, Joseph Glenny und Rhianna Compton, in ihrem Theaterstück „Echoes“ und führten es an den Kaufmännischen Schulen vor rund 200 Schülern des Beruflichen Gymnasiums auf.

Damit setzte der Fachbereich Englisch die Tradition fort, den Schülern in jedem Jahr ein englisches Theaterstück zu präsentieren, das auf unterhaltsame und anregende Weise zur Auseinandersetzung in der Fremdsprache herausfordert. Mit dem Thema Cyber-Mobbing hatte sich das Ensemble zudem für ein brandaktuelles Thema entschieden, was die Schüler berührte.

Anhand von zwei Schicksalen führten die Schauspieler vor, wie eine gezielte Mobbing-Attacke – im Internet schnell und irreversibel verbreitet – das Leben von Menschen zur Hölle machen kann. Das erlebt auch die 18-jährige Lilly, die ihrem Freund auf dessen Wunsch ein Nacktfoto von sich schickt. Und weil Caitlyn sich von Ryan zurückgewiesen fühlt, rächt sie sich mit einer durchdachten Intrige, indem sie Ryan vor der ganzen Schulgemeinde ebenfalls mit einem kompromittierenden Foto, das von ihr gefaket ist, an ihm rächt. Beide gehen durch die Hölle. Ryan jedoch sucht sich Hilfe. Durch viele Gespräche und die Unterstützung von Eltern und Lehrern schafft er es, das Mobbing zu verarbeiten. Lilly jedoch zerbricht daran, sieht keinen anderen Ausweg, als sich umzubringen.

Obwohl die jungen Schauspieler die Geschichte von Lilly dramatisch enden ließen, war es ihnen wichtig, das Thema nicht zu polarisieren. Sie zeigten, dass solch ein Mobbing nicht immer planvoll sein muss, sondern sich durch die neuen Medien manchmal auch ganz schnell und ungewollt ausbreiten kann. Dann sind alle aufgerufen, sich richtig zu verhalten, denn es ist fast unmöglich, ein Foto vollständig aus dem Netz zu löschen. Deswegen hilft es auch nicht, mit dem Problem alleine fertig werden zu wollen.

Cyber-Mobbing ist viel schlimmer als Mobbing in seiner ursprünglichen Form, reflektiert die junge Lilly ihre Situation. Denn dann gebe es keinen Rückzugsort mehr, auch nicht zu Hause. Panik mache sich breit, wann immer das Telefon klingelt und die Angst, von fremden Leuten angesprochen oder erkannt zu werden, führe zum Rückzug und zur Isolation. Ein Teufelskreis, den man nur durchbrechen kann, wenn man sich professionelle Hilfe sucht und über das Problem spricht, so das Fazit des Stückes.

Den Aufruf, darüber zu sprechen, nahmen auch die beiden Schauspieler ernst, die abschließend ihrem Publikum für weitere Fragen zur Verfügung standen. Die Schüler gingen auf das Angebot der Schauspieler ein, sie auch zu persönlichen Dingen fragen zu dürfen und erkundigten sich nach dem Alter und dem Tagesablauf der beiden Schauspieler, die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben und nun in ganz Deutschland unterwegs sind. Diesen Beruf müsse man lieben, so Rhianna (21) ganz diplomatisch, als sie nach der Höhe des Gehalts gefragt wird, „aber für Bier und Pizza reicht es“.

Fotos Phoenix Theatre

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