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Wildkatzenerfassung im Krofdorfer Forst höchst erfolgreich – bislang 50 verschiedene Wildkatzen nachgewiesen

Wildkatze Foto © Helmut Weller

Frankfurt,Marburg 12.02.2019 (pm/red) Fünfzig verschiedene Wildkatzen in sechs Jahren nachgewiesen: Das ist die erfreuliche Zwischenbilanz der Wildkatzenerfassung im Krofdorfer Forst. Die Untersuchung, die der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Hessen gemeinsam mit dem HessenForst Forstamt Wettenberg und dem NABU Wettenberg durchführt, startete 2013 und wird auch in diesem Jahr weitergeführt. Seit Anfang Februar werden wieder sogenannte Lockstöcke kontrolliert, um der seltenen Wildkatze in dem kleinen Waldgebiet auf die Spur zu kommen. Für die meisten der rund zehn freiwilligen Lockstockbetreuerinnen und –betreuer ist es nun schon das siebte Jahr, in dem sie sich in den Monaten Februar bis April auf den Weg zu den Lockstöcken machen, um diese auf Haare der scheuen Waldbewohnerin zu kontrollieren.

Susanne Schneider, Projektkoordinatorin beim BUND erklärt: „Jedes Jahr können wir zwischen acht und 19 verschiedene Wildkatzen feststellen. Die Mehrzahl der Tiere wird neu nachgewiesen, einige Tiere bleiben aber im Gebiet und reiben sich regelmäßig an den Lockstöcken.“ So zum Beispiel eine weibliche Wildkatze, die seit 2014 mit einem Jahr Unterbrechnung jährlich ihre Haare hinterlassen hat. „Diese Daten sind sehr wertvoll, da sie uns Auskunft darüber geben, wie lange einzelne Wildkatzen ihr Streifgebiet besetzen“, so Schneider.

Umfassende Untersuchung geplant

Stand am Anfang der Untersuchung der alleinige Nachweis der Wildkatze im Gebiet im Vordergrund, so haben die Projektbeteiligten seit mehreren Jahren ein größeres Ziel: „Wir führen im Krofdorfer Forst ein so genanntes Langzeitmonitoring durch, bei dem wir die ansässige Population mehrere Jahre unter die Lupe nehmen“, so Harald Voll, Leiter des Forstamts Wettenberg. „Das ermöglicht uns, ganz spezifischen Fragestellungen auf den Grund zu gehen, wie zum Beispiel mit welchen anderen hessischen Wildkatzen unsere Katzen verwandt und von wo aus sie eingewandert sind“, erläutert Voll. Die Klärung dieser Fragen trägt maßgeblich zum besseren Verständnis der Lebensweise der Wildkatze bei, wodurch Planungen zum Schutz der immer noch verhältnismäßig seltenen Art effektiver gestaltet werden können.

Holzlatten für die Katz‘

Der Wildkatze auf die Spur kommen der BUND und seine Helferinnen und Helfer durch die sogenannten Lockstöcke. Mit Baldrian besprühte Holzlatten werden zur Paarungszeit der Wildkatzen im Winter in den Wäldern aufgestellt. Die Tiere werden durch den Duft angezogen, reiben sich am Holz und hinterlassen dabei Haare. Diese werden regelmäßig eingesammelt und genetisch analysiert. Mit dieser Lockstock-Methode ist es bereits gelungen, die Wildkatze in verschiedenen Teilen Hessens nachzuweisen. Durch die Untersuchungen erhofft sich der BUND weitere Erkenntnisse darüber, wie viele Tiere in Hessen leben, wie sie wandern und mit welchen anderen Wildkatzenvorkommen in Deutschland sie verwandt sind.

Gefährliches Wildkatzenleben

Gefahr geht für die Wildkatze vor allem durch die Zerschneidung ihrer Lebensräume aus. „Straßen zerschneiden die Wälder, Ackerflächen bieten kaum Deckung und unsere Ortschaften wachsen – all das führt dazu, dass die Wildkatzenwälder immer kleiner und die Populationen immer mehr zurückgedrängt wurden“, erklärt Susanne Schneider. „Aus diesem Grund analysiert der BUND nicht nur den Bestand der Wildkatzen, sondern setzt sich aktiv für die Wiedervernetzung der Waldgebiete ein. „Grüne Korridore“, die hier in Hessen im Kreis Waldeck-Frankenberg mit viel ehrenamtlicher Hilfe schon in Viermünden nahe Frankenberg (Eder) gepflanzt wurden, helfen der Wildkatze und vielen anderen gefährdeten Arten, neue Lebensräume zu erobern und stabilere Bestände zu entwickeln.

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