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Ausbau der A49: DEGES bricht Wort mit Baumfällarbeiten im Dannenröder Forst und Maulbacher Wald

Trotz Ankündigungen der DEGES, die Baumfällarbeiten bis zum Hebst 2020 auszusetzen wurde in den vergangenen Tagen im Maulbacher Wald mehr als ein Hektar Wald zerstört. Foto nn

Kassel 23.01.2020 (pm/red)  Entgegen öffentlicher Verkündungen der Autobahngesellschaft DEGES, großflächige Baumfällarbeiten für den Ausbau der Autobahn A49 bis zum kommenden Herbst auszusetzen, wurden in den letzten vier Wochen im Dannenröder Forst und im Maulbacher Wald weiträumig gefällt, teilt die Schutzgemeinschaft Gleental e.V., Mitglied im Aktionsbündnis „Keine A49“, mit- Man habe mit Entsetzen feststellen müssen, dass die Durchforstungen vornehmlich im Bereich der geplanten Trasse stattgefunden haben.

Nach Meinung der Schutzgemeinschaft Gleental begeht die DEGES hier Wortbruch und rodet durch die Hintertür. „Hier wurden ja nicht nur ein paar Bäume gefällt, sondern Flächen im Hektarbereich. Außerdem wurde an mehreren Stellen der natürliche Aufwuchs komplett entfernt – das spricht ganz klar für Rodungsvorbereitungen für die Autobahntrasse“, teilt der Vorsitzende, Christoph Schulze-Gockel mit. „Wir wollen verstehen, wie dieses Vorgehen im Einklang mit der Ankündigung der DEGES im letzten Oktober steht und erwarten eine Stellungnahme.“

Damals sprach das Unternehmen davon, die für die Trasse der A49 notwendigen großflächigen Baumfällungen auszusetzen bis die Wirtschaftlichkeitsprüfung des ÖPP-Verfahrens und alle notwendigen naturschutzfachlichen Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich des Eingriffs in die Natur erfolgt sind. Bereits begonnene Maßnahmen zur Bauvorbereitung würden fortgesetzt und falls erforderlich würden dafür „vereinzelt Bäume gefällt.“

Das intransparente Vorgehen der DEGES und des Hessischen Verkehrsministeriums führe die Öffentlichkeit in die Irre und zerstöre ihr Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit, wird von der Schutzgemeinschaft festgestellt. Auf Nachfrage hhabe es geheißen, dass im Maulbacher Wald keine Arbeiten an der Trasse stattfänden, sondern lediglich Vorarbeiten geleistet würden, um eine überirdische Stromleitung in den Boden zu verlegen. Dann erfuhren die Mitglieder des Aktionsbündnisses „Keine A49“ allerdings, dass die Stromleitung nur vorübergehend abgehängt wird.

„Wir sind schockiert und traurig über die Baumfällungen“, sagte Wolfgang Seim von der Vogel- und Naturschutzgruppe Maulbauch, die ebenfalls zum Aktionsbündnis „Keine A49“ gehört. „Aktuell klagt der BUND beim Bundesverwaltungsgericht gegen die Entscheidung zur Rücknahme des Planfeststellungsbeschlusses. Ein Ergebnis wird ab Mai erwartet. Bei einem Ausbaustopp wären diese ganzen Arbeiten nicht nötig – aber nun ist der Wald gerodet. Das kann nicht wieder rückgängig gemacht werden.“
Dem Aktionsbündnis „Keine A49“ zufolge ist ein Autobahnbau in Zeiten der Klimakrise ein folgenschwerer Fehltritt: Die A49 wird verheerende Auswirkungen auf den Arten-, Natur, Trinkwasser- und Klimaschutz, den Wald und die Verkehrsentwicklung haben. Dazu kommt die gesundheitsschädigende Lärmbelästigung für die Anrainer an der Trasse und mit der Rodung des wertvollen Waldes auch ein Verlust von Heimat. Vieles davon ist den Bürgerinnen und Bürgern hier gar nicht bewusst. „Das Aktionsbündnis setzt sich daher dafür ein, dass diese Themen sachlich und fachlich diskutiert werden“, so Christoph Schulze-Gockel.

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