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documenta-Künstler der ersten Stunde: Neue Galerie präsentiert Fritz Winter ab November 2020

Fritz Winter, Weite Horizontalen, 1964, Neue Galerie Sammlung der Moderne, Foto: Arno Hensmanns

Kassel 17.07.2020 (pm/red) Vor 65 Jahren, am 16. Juli 1955, öffnete die erste documenta in Kassel ihre Tore. Als ehemaliger Bauhausschüler und einer der meist beachteten deutschen Maler der Nachkriegszeit wurde Fritz Winter mit sieben Gemälden zu dieser ersten großen international ausgerichteten Übersichtsschau von Arnold Bode eingeladen. Winters Auftritt im Museum Fridericianum war spektakulär: Für eine Stirnwand des Großen Malereisaals malte er die sechs Meter breite abstrakte „Komposition vor Blau und Gelb“, durch deren Gegenüberstellung mit Pablo Picassos aus New York entliehenem „Mädchen vor einem Spiegel“ der Anschluss der westdeutschen Malerei an die internationale Kunstentwicklung proklamiert wurde.

Dieses erste situativ für eine documenta konzipierte Kunstwerk wird in diesem Herbst wieder in Kassel zu sehen sein. Die Museumslandschaft Hessen Kassel rekonstruiert in der Neuen Galerie ab dem 13. November 2020 auf Initiative der Fritz-Winter-Stiftung und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen im Rahmen der Ausstellung „Fritz Winter. documenta-Künstler der ersten Stunde“ die zentralen Beiträge des Künstlers zu den ersten drei documenta-Ausstellungen 1955, 1959 und 1964.

Die Ausstellung in der Neuen Galerie wird circa 90 Werke aus Malerei, Grafik und Bildwirkerei zeigen, wird von der mhk mitgeteilt. Sie basiere auf den umfangreichen Beständen der Museumslandschaft Hessen Kassel und der Fritz-Winter-Stiftung, die seit ihrer Gründung im Jahr 1981 an den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen beheimatet ist. Bei der Ausstellungseröffnung soll der mit 20.000 Euro dotierte Fritz-Winter-Preis verliehen werden.

Fritz Winter als Galionsfigur der bundesdeutschen Nachkriegskunst

Als ehemaliger Schüler von Wassily Kandinsky, Paul Klee und Oskar Schlemmer am Bauhaus in Dessau galt Fritz Winter (1905-1976) unter den Nationalsozialisten als entartet. 1949 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der „Gruppe der Gegenstandslosen“ ZEN 49 in München. Trotz informeller Tendenzen in den 1950er-Jahren vertrat Winter eine biomorphe, den elementaren Kräften und Strukturen der Natur verpflichteten Abstraktion.

Zeitlebens variierte er Klees Credo „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern Kunst macht sichtbar“ und wurde so zur idealen Mittlerfigur zwischen den Protagonisten der Vor- und Zwischenkriegsmoderne und der jüngeren Generation. Am 1. Mai 1955 trat der Künstler eine Professur an der fortschrittlichen Werkakademie in Kassel an, wo er bis 1970 lehrte. In den folgenden Jahren arbeitete er eng mit dem Gründer der documenta Arnold Bode zusammen und war zunehmend in die Entscheidungs- und Organisationsstrukturen der Großausstellung eingebunden.

Mit Fritz Winter gilt es, einen zentralen Protagonisten der frühen documenta-Geschichte wiederzuentdecken – und einen Maler, der die Sprache der gegenstandslosen Kunst in Deutschland seit den 1920er-Jahren maßgeblich erweiterte.

Die Sonderausstellung ist eine Kooperation der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und der Fritz-Winter-Stiftung an den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen mit der Museumslandschaft Hessen Kassel.

 

 

 

 

 

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