Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

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Aufbruch in die Zwanziger Jahre – kommen jetzt die „Roaring Twenties“?

Kassel 31.12.2020 (yb)  In diesen hoch reglementierten und bedrückenden kurzen Tagen und langen Nächten zum Ende des Jahr 2020 fällt es ebenso schwer einen (Jahres-)Rückblick anzugehen wie es kaum möglich ist, weil mit zu vielen unbekannten Faktoren, Risiken, Spekulationen und Unsicherheiten behaftet, einen Preview, eine Vorschau zu versuchen oder gar einen Prognose abzugeben. Was also tun? Schweigen? Spazieren gehen? Ein gutes Buch lesen? – vielleicht einen Klassiker, der den Blick zurück wendet als die Zeiten noch… Ja, wie ist sie denn gewesen, die „gute alte Zeit“, um dieses längst arg verschlissene Wortbild auch noch mit ein zu beziehen? Stattfinden wird weltweit in jedem Fall die kalendarische Umstellung auf ein „Neues Jahr“. Zugleich beginnen damit Zwanziger Jahre, für die es mit Blick auf das vergangene Jahrhundert und den mit dem Ersten Weltkrieg einher gegangenen Epochenbruch viele verklärende Begriffe gibt. Ob Goldene Zwanziger oder Wilde Zwanziger Jahre, es sind viele verklärende Wortprägungen in der Welt. Wenn die Zeit, die Jahre nach dem Zusammenbruch alter (Welt-)Ordnungen mit dem Ende des Ersten Weltkrieges mit Hunger und Elend von Millionen Menschen und der „Spanischen Grippe“ als grassierende Pandemie und oftmals blutigen politischen Kämpfen nicht recht weiter helfen, wird es mithin noch schwieriger nach vorne, in die Zukunft zu blicken – mit Zuversicht. Doch das braucht(e) es gerade, sucht und braucht jede/r Mensch, unabhängig von Wohnort, Maskenpflicht und Lebensalter. Besonders die Jüngeren suchen, erfragen und erproben, was gehen kann und welche Entscheidungen sinnvoll zu treffen sind oder zu treffen wären. Bekantlich sind, stehen jetzt – bei den anlaufenden Impfungen – erst einmal alte und ältere Menschen ganz vorne auf der Agenda und Prioritätenliste. Von der schwierigen und fragwürdigen Debatte um eine neuartige Klassengesellschaft mit und ohne Impfung einmal abgesehen, schwappen mithin die ungelösten Probleme des zuende gehenden Jahres 2020 rüber in das neue Jahr 2021. – Zuversicht geht eigentlich anders. Was könnte kommen, und wie soll ich, wie soll der einzelne Mensch damit umgehen? Einfach abschalten, vor allem in wörtlichen Sinn das Fernsehgerät, den Bildschirm und auch das Smartphone. Geht das denn überhaupt noch? Lässt, ließe sich das aushalten für einen ganzen Tag, oder zwei gar drei Tage? Dann sehe ich ja nicht die E-Mails, Kurznachrichten, höre nicht Pings und Klings, wenn eine/r meiner Freunde/innen Follower, Buddies oder wie immer die Netzgefolgschaft firmiert wird, bekomme nicht mit, dass jemand an mich gedacht, mir eine Nachricht gesendet, ein Lebenszeichen gibt. Ohne Smartphone in Betrieb droht längst Isolation, Verlust der sozialen Kontakte. Das ist wohl so und darin verbirgt sich die zumindes empirisch zutreffende Eigenart von „social media“, Medien als Verbindung zwischen den einzelnen Menschen. Hmm. Leichter, klarer, übersichtlicher wird mir nicht beim Nachdenken und Schreiben dieses Beitrages. Lässt sich das veröffentlichten? Wollen die Menschen solche Beiträge, Texte überhaupt? Wollen sie nicht viel lieber einfache, klare Aussagen und zumindest gute Wüsche für 2021. Den „Guten Rutsch“ und jetzt vor allem „Ein gesundes Jahr 2021“. Klaro, unbestritten. Nur richtig weiter helfen wird es uns nicht. Es sind freundliche, freundschaftliche und sehr menschliche Mitteilungen, eben Wünsche in einer Zeit, weit entfernt von jenen Zeiten „als das Wünschen noch geholfen hat“.

An guten Wünschen für das kommende Jahr von dieser Stelle soll es nicht fehlen. Dazu ein Ausblick. „Blick zurück nach vorn“ ist, wird ein Leitmotto in Kassel für eine Ausstellung, die sich mit der überlieferten Stadtgeschichte beschäftigt. Erhalten und überliefert sind zahlreiche historische Fotografien vom Anfang des vorigen Jahrhundert und Ende des vorvorigen Jahrhundert, aufgenommen, fotografiert und komponiert vom Fotografen Georg Friedrich Leonhardt. Diese werden wieder und erweitert in Kassel präsentiert, als Ausstellung. Im Sommer, Spätsommer 2021 soll es losgehen. Das inhaltliche Thema ist erneut „Kassel als junge Großstadt“. Damit hat sich der Fotograf G. F. Leonhardt (1850 – 1929) wie kein anderer beschäftigt. Er hat zweihundert und mehr besondere – und vor allem erhaltene, überlieferte und zugängliche – Fotografien gemacht, die präsentiert werden sollen. Darauf darf (wo)man gespannt sein, denn es sind gelungene und besondere Bilddokumente von Kassel, als die Stadt Großstadt wurde – und als städtebauliches Ergebnis – in vielen Bereichen mit prachtvollen Gebäuden und Bauwerken gestaltet wurde.

 

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