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Warnstreik am Uniklinikum Marburg – Arbeitgeber soll Angebot vorlegen

Kassel 07.12.2020 (pm) Der Arbeitgeber hat es in der Hand, ob am Standort Marburg des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) ab Dienstag, 8. Dezember 2020 ein zweitätiger Warnstreik beginnt. „Der Arbeitgeber provoziert mit seiner fortgesetzten Verweigerungshaltung diesen Streik. Er hat es in der Hand, den Streik mit einem substantiellen Signal an die Beschäftigten noch abzuwenden“, erklärte Fabian Dzewas-Rehm, zuständiger Fachsekretär der Gewerkschaft ver.di.
Seit vielen Monaten verhandelt ver.di mit dem UKGM über eine Angleichung der Eingruppierung und damit der Bezahlung an die öffentlichen Krankenhäuser. Dort verdienen Beschäftigte für die gleiche Arbeit zum Teil mehrere hundert Euro mehr im Monat. So werden beispielsweise Physiotherapeut*innen – die aktuell bei der Therapie der Covid-Patient*innen eine wichtige Rolle spielen – am UKGM so schlecht entlohnt wie in kaum einer anderen Universitätsklinik.

„Selbst eine Corona-Prämie wird den Beschäftigten am UKGM verweigert“, kritisierte Dzewas-Rehm. „Die Beschäftigten des UKGM spielen – wie die Klinikleitung selbst immer wieder betont – eine zentrale Rolle im Kampf gegen die Pandemie. Dennoch sollen sie im Gegensatz zu ihren Kolleginnen und Kollegen des öffentlichen Dienstes und vieler anderer Träger leer ausgehen. Das macht sie zu Recht wütend.“ Dass die von der Bundesregierung beschlossene Prämie nicht an das UKGM gezahlt wird, könne nicht als Ausrede für die Verweigerungshaltung des Managements herhalten, betonte der Gewerkschafter. „Das UKGM hat in diesem Jahr viele Millionen Euro zusätzlicher Zahlungen des Bundes erhalten. Dadurch erzielt das kommerziell betriebene Universitätsklinikum Rekordgewinne. Doch offensichtlich ist dem Management die Gewinnmaximierung wichtiger als eine auch finanzielle Wertschätzung der Leistungen der Beschäftigten, auf deren Arbeit all das beruht“, so Dzewas-Rehm.

„Falls der Arbeitgeber nicht doch noch zur Vernunft kommt“, beginne der Streik am Dienstag, 8. Dezember, mit der Frühschicht und ende am Mittwoch, 9. Dezember mit dem Ende der Spätschicht. „Durch eine mit dem UKGM geschlossenen Notdienstvereinbarung stellen wir die Versorgung insbesondere der Covid-19-Patienten und anderer Notfälle sicher“, betonte Dzewas-Rehm. Vorsorglich rufe ver.di die Covid-Stationen sowie die Notaufnahme nicht zum Streik auf. „Wir agieren wie immer verantwortungsbewusst. Der Arbeitgeber sollte dies aber nicht als Schwäche missverstehen“, erklärte der Gewerkschaftssekretär. „Am liebsten wäre es uns, wenn wir in der aktuellen Situation nicht gezwungen wären, zu streiken. Der Arbeitgeber kann den Ausstand mit einem verhandlungsfähigen Angebot noch abwenden.“

Die Tarifverhandlungen betreffen die rund 7.800 nicht-ärztlichen Beschäftigten des UKGM. Zuletzt hatte ver.di am 1. und 2. Dezember in Gießen zu Streiks aufgerufen. Die verbliebenen Landesbeschäftigten sowie die Ärztinnen und Ärzte werden von den Tarifverträgen des Landes Hessen erfasst. Das UKGM ist bundesweit das einzige Universitätsklinikum in privater Trägerschaft. Es gehört zur Rhön Kliniken AG, die kürzlich vom für seine gewerkschaftsfeindlichen Praktiken bekannten Asklepios-Konzern übernommen wurde.

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