BUND-Tipp: Osterfeuer mit Bedacht

13.03.2024 (pm/red) Am Osterwochenende wird das Frühjahr oft mit einem Osterfeuer begrüßt.  Wie das Brauchtumsfeuer tier- und umweltfreundlicher wird erklärt der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen).

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Beginn des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion vor 80 Jahren: Mahn- und Gedenkstätte Waldfriedhof Trutzhain zum Gedenken

Kassel 17.06.2021 (pm/red) Am 22. Juni 2021 soll in Trutzhain an den Beginn des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion vor 80 Jahren erinnert werden. Den zahlreichen sowjetischen Toten auf dem Waldfriedhof sei vor Ort zu gedenken, wird mitgeteilt. „Wir laden dazu ein, in kleinen Gruppen oder alleine zwischen 16.00 und 19.00 Uhr die Gräber der verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen mit Blumen – vielleicht aus dem eigenen Garten – zu schmücken. Auf dem Friedhof werden zu einzelnen Verstorbenen Kurzbiografien zu finden sein“, wird vom Museum und Gedenkstätte Trutzhain informiert.

Vor 80 Jahren überfiel am 22. Juni 1941 das nationalsozialistische Deutschland die Sowjetunion. Unter dem Decknamen „Unternehmen Barbarossa“ begann ein beispielloser Eroberungs- und Vernichtungskrieg, der vom NS-Regime spätestens seit Juli 1940 geplant und ab Dezember 1940 von der Wehrmacht vorbereitet worden war.

Kommunismus und Judentum waren zum Hauptgegner erklärt worden. So wurde bereits im Vorfeld festgelegt, dass dieser Krieg die Eroberung des europäischen Teils der Sowjetunion und vor allem die Ermordung weiter Teile der dortigen Bevölkerung zum Ziel haben sollte, um „Lebensraum im Osten“ für die Ansiedlung von Deutschen zu schaffen.

Für das „Unternehmen Barbarossa“ wurde die Wehrmacht zu erbarmungsloser Kriegsführung verpflichtet, die auch ein brutales Vorgehen gegen die sowjetische Zivilbevölkerung erlaubte. Von vorneherein nahm die Militärführung ein Massensterben sowjetischer Kriegsgefangener billigend in Kauf. In der Folge starben mehr als 3,3 Millionen sowjetische Soldaten, die bis Kriegsende in deutsche Gefangenschaft gerieten, an Unterernährung, fehlender medizinischer Versorgung, durch brutale Behandlung und gezielte Mordaktionen. Ihre Sterberate lag bei fast 60 Prozent.

Auch im STALAG IX A Ziegenhain waren die sowjetischen Kriegsgefangenen die größte Opfergruppe. Bis heute sind die Namen von 692 Sowjets bekannt, die auf der Mahn- und Gedenkstätte Waldfriedhof Trutzhain ruhen. Wie viele weitere sowjetische Kriegsgefangene des Lagers Ziegenhain in Arbeitskommandos, Sterbe- und Seuchenlazarette ums Leben kamen, bleibt ungewiss.

Onlineausstellung „Unrecht erinnern“

Aus diesem Anlass wird auf die deutsch-russische Onlineausstellung „Unrecht erinnern“ hingewiesen. Darin ist auch die Gedenkstätte und Museum Trutzhain aufgenommen.

Zusammen mit der Menschenrechtsorganisation Memorial International Moskau hat die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz ein interaktives, zweisprachiges Onlineausstellungs-Projekt gestartet. Auf www.unrecht-erinnern.info geht es um das Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg, um den Umgang mit den wenigen Überlebenden nach ihrer Rückkehr in die Sowjetunion und wie heute in Deutschland, der Ukraine, Belarus und Russland an diese NS-Opfer erinnert wird.
Zielgruppe sind Jugendliche bzw. SchülerInnen aus diesen Ländern, die sich auch in Zukunft mit eigenen (Foto-) Beiträgen und Kommentaren zu historischen Orten und Denkmälern an der Ausstellung beteiligen können.

—>Artikel Unternehmen Barbarossa 22. Juni 1941

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