Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

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Grottenkanal im Schlosspark Wilhelmsthal wird umgestaltet

Für eine Rekonstruktion nach historischem Vorbild wird der Grottenkanal im Park von Schloss Wilhelmsthal zunächst abgerissen. Foto nn MHK

14.10.2021 (pm) In dieser Woche gehen die Instandsetzungsarbeiten im Schlosspark Wilhelmsthal rund um die Wasserspiele, den Grottenkanal und die Grotte, in die nächste Bauphase. Als nächstes wird der Grottenkanal abgerissen und in den kommenden Monaten umgestaltet. Als gartendenkmalpflegerisches Leitbild dient hier der Kanal wie er in der Zeit um 1750 gestaltet war.

Schloss Wilhelmsthal ist eines der schönsten Schlösser Deutschlands und ein Meisterwerk der Rokokokunst. Das spiegelt sich auch im Schlosspark wieder, der zunächst im Stil des Rokoko angelegt und später zu einem Landschaftspark überformt wurde. Einen Höhepunkt des Parks bildet die Grottenanlage mit Wasserspielen, die mit der Instandsetzung zukünftig wieder erlebbar gemacht werden sollen.

Seit 2015 laufen im Schlosspark Wilhelmsthal umfassende Wiederherstellungsarbeiten. Das Grottenhaus und die Bleifiguren wurden bereits weitestgehend restauriert. Dabei besteht das langfristige Ziel, Elemente der Südachse des Parks, insbesondere das Grottenquartier, wiederherzustellen. Die zuständige Liegenschaftsverwaltung Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) und der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) als ausführender Dienstleister gehen mit dem Projekt nicht nur die Verpflichtung ein, die zahlreichen Schäden an den Parkarchitekturen zu beseitigen, sondern nutzen auch die Chance, fehlerhafte und die Architektur nachhaltig schädigende sowie frühere, verfälschende Sanierungsmaßnahmen zu korrigieren.

Die Instandsetzung und Wiederherstellung der Anlage lässt sich nur nach und nach realisieren. Grund dafür ist unter anderem, dass die Erforschung der historischen Architektur während der Maßnahme erfolgt und ständig neue Erkenntnisse gewonnen werden, die dann folglich in die Ausführung einfließen. Das führt unter anderem auch dazu, dass über längere Zeiträume Planungsarbeiten im Hintergrund und keine öffentlich sichtbaren Bauarbeiten stattfinden.

Die Erkenntnisse aus den vorausgegangenen Arbeiten sowie vertiefende Untersuchungen der Architektur, unter anderem durch Bauforscher, machen deutlich, dass der in den 1960er Jahren gebaute vorgelagerte Grottenkanal mit Abschlussbassin so nicht erhalten werden kann. Dies würde zu erneuten Schäden am Grottenhaus führen, denn beim Bau des Kanals wurden die Wasserverhältnisse und das historische Ableitungsprinzip des Wassers nicht berücksichtigt.

Ein Abriss des Kanals ermöglicht die Länge des Kanals gemäß der Ausführung um 1750 anzupassen. Auch die damals fehlerhafte Interpretation der Bepflanzung kann nach und nach angepasst werden. So wurden z.B. Rasenflächen als Hecken interpretiert und bepflanzt, wodurch die über Jahrhunderte bestehende Durchsichtigkeit zum Grottenhaus jahrelang beeinträchtigt war.

Der Abriss sowie die denkmalgerechte Wiederherstellung des Grottenkanals können voraussichtlich Ende 2023 abgeschlossen werden. In zwei weiteren Bauabschnitten folgen ab 2023 die Instandsetzung des Entenfangs sowie der Kaskaden. Außerdem werden zwei Brücken, die über den Flutgraben führen, sowie das Tor am östlichen Ende der Südachse wiederhergestellt. Dort werden ein Treppen- sowie Rampenaufgang in der Parkmauer instandgesetzt.

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