Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

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Ausländerbeirat Marburg erinnert an rassistisch motivierte Morde von Hanau

17.02.2022 (pm/red) Dieses Jahr jährt sich zum zweiten Mal der Tag, an dem in Hanau neun Menschen ermordet wurden. Dieses Verbrechen demonstriert, wozu Rassismus und Hass führen können. Rassismus und Diskriminierung sind zwei der ältesten und schlimmsten Bedrohungen grundlegender menschlicher Werte. Der Ausländerbeirat der Stadt Marburg, ist fest davon überzeugt, dass jeder rassistische Angriff auf die Gesellschaft als Ganzes zielt und zudem einen Versuch darstelle, unsere vielfältige Bevölkerung zu spalten. Die Sensibilisierung der Gesellschaft für rassistische Gedanken, die bewusste Auseinandersetzung mit den Ursachen, die zu Diskriminierung innerhalb der Gesellschaft führen, der Kampf gegen ethnisch, sexuell oder religiös bedingte Diskriminierungen – all dies geschieht nicht über Nacht. „Wir alle müssen ernsthaft und ausdauernd daran arbeiten dagegen aufzuklären“ erklärt der Marburger Ausländerbeirat in einer Presserklärung.

Es sei wichtig, sowohl die subjektiven als auch die international-politischen Aspekte von Rassismus zu identifizieren, um dieses Phänomen beseitigen zu können. Der erste Schritt im Kampf gegen Rassismus sei es, darüber zu sprechen. Dieses in unserer Gesellschaft leider präsente Faktum muss benannt und breit diskutiert werden. Wir müssen uns selbst hinterfragen und über die Differenziertheit des Rassismus-Problems in der Gesellschaft, in der wir leben, nachdenken, weil es uns am Ende alle trifft. Die Verkennung rassistischer Ideen, Praktiken und Tendenzen wird Ungleichheit und Diskriminierung perpetuieren und letztendlich Gewalt zur Folge haben.

In diesem Sinne, ist es ein Trost zu hören, dass wir, die Migrantenvereine und Verbände und die Ausländerbeiräte Hessens nicht allein stehen. Die Resonanz und Anteilnahme in der Gesellschaft sind beachtlich und wir spüren einen starken Rückenwind: Zahlreiche Organisationen und Einrichtungen haben sich engagiert. Beispielsweise bietet die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, unter der Initiative «Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung» eine Serie von Veranstaltungen und Fortbildungsangebote u.a. für ihre MitarbeiterInnen, um gegen Hetze und rassistische Gedanken und Parolen zu reagieren und Einhalt zu bieten. Migranten stehen in dieser Gesellschaft nicht alleine!

Wir glauben, dass der Kampf gegen Rassismus neben des Einsatzes staatlicher Mittel mittlerweile ein kollektives Bewusstsein und eine gegenseitige Verantwortung erreicht hat. Wir müssen daher weiterhin die Verbreitung und Tolerierung rassistischer Ansichten und Praktiken stoppen, weil dies dem Phänomen nur Auftrieb gibt. 

Unsere Gedanken sind bei den Opfern von Rassismus, bei ihren Familien und Angehörigen. Lasst uns zur Mahnung und als Appell für ein friedliches Miteinander die Namen der neun Ermordeten von Hanau in Erinnerung bringen: Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun, Said Nesar Hashemi und Fatih Saraçoğlu.

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