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Vortrag zum kulturellen Gedächtnis deutscher Universitätsstädte

Grimm-Dich-Pfad mit Pumps als Erinnerung an die 
berühmtesten Marburger Studenten. Foto nn

30.04.2023 (pm/red) Die Marburger 
Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Marita Metz-Becker referiert auf Einladung der Initiative „Die Marburg kann mehr!“ am Donnerstag, 11. Mai – 19 Uhr im Historischen Rathaussaal.

Stadt, Universität und Land planen im Wilhelmsbau des Landgrafenschlosses ein Museum, das Landes- und Stadtgeschichte erzählt.

Doch wie funktioniert(e) das Gedächtnis deutscher Universitätsstädte?
Was schließt es ein und was wird ausgeschlossen?

Kaum jemand kann dies besser beantworten als Prof. Dr. Marita Metz-Becker, die sich als Kulturwissenschaftlerin und als Vorstandsvorsitzende des Hauses der Romantik ganz museumspraktisch mit dieser Fragestellung auseinandergesetzt hat.

Ihr Vortrag fokussiert die Erinnerungskultur deutscher Universitätsstädte am Beispiel der Mittelstädte Marburg, Jena und Göttingen.  Dabei steht das Selbstverständnis einer Universitätsstadt im Zentrum der Überlegungen, wie die Stadt sich im Unterschied zu anderen Städten selber sieht und wie sie gerne gesehen werden möchte.

Dieses Selbstverständnis hat sich vornehmlich im 19. Jahrhundert vor dem Hintergrund eines beginnenden Nationalstaats herausgebildet, als sich demonstrative öffentliche Erinnerungskultur sehr stark in Personendenkmälern manifestierte. 

In neuerer Zeit zeigen Benennungen wie „Wissenschaftsstadt Darmstadt“ oder die gemeinsame UNESCO-Bewerbung von Marburg und Tübingen unter dem Motto „Universitätsstadt als kultureller Raum“ das Interesse an einer spezifisch universitätsstädtischen Profilierung. Gefragt wird nach der Erinnerungspolitik deutscher Universitätsstädte als identifikationsstiftendes Moment.

Wie „tickt“ eine Stadt, welche Ideen wurden in ihr generiert und realisiert und wie ist sie historisch zu ihrer eigenen ganz unverwechselbaren Gefühlsstruktur gelangt?

Spezifisch für Universitätsstädte sind beispeilsweise statt personenbezogener Denkmäler Erinnerungstafeln an den Häusern, in denen einst bedeutende gelehrte Persönlichkeiten gelebt und geforscht haben. 

Welche Persönlichkeiten hier aber Eingang fanden und welche nicht und aus welchen Gründen, sind Fragen, denen der Vortrag nachgeht. Anhand zahlreicher Abbildungen wird diese spezifische Herausbildung eines kulturellen Gedächtnisses am Beispiel der Universitätsstadt Marburg herausgearbeitet und analysiert.

Marita Metz-Becker ist Professorin am Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft der Philipps-Universität mit den Forschungsschwerpunkten Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts, Medikalkulturforschung, Biographieforschung, Frauen- und Geschlechtergeschichte.

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