Kasseler Klimaschutzpreis 2024 verliehen

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Zeichen gegen Judenverfolgung und gegen Antisemitismus in Marburg

Mit Bemalung des Pflasters Stolpersteine im Straßenraum hervorheben – eine aktuelle Aktion von Arbeit und Bildung e.V. im Rahmen der Erzieherausbildung. Foto nn

04.11.2023 (pm/red) Arbeit und Bildung e.V. beteiligt sich an den Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus mit einer Aktion zur Erinnerungskultur in der Marburger Öffentlichkeit. Mit bunten Farben werden die Stolpersteine in der Marburger Innenstadt auffällig und zugleich wertschätzend in Szene gesetzt. Ein Blickfang an mehreren Orten, der mahnen und erinnern soll.

Stolpersteine tragen in über 1.000 Städte in Deutschland Namen von jüdischen Mitbürgern, die im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. In Marburg sind an 39 Stellen solche mit Namen gravierten Messingsteine von Gunter Denning im Pflaster eingebracht. Um deren bestürzende und traurige Bedeutung zu vergegenwärtigen und die im Asphalt oder Pflaster zunächst unscheinbaren Steine zu akzentuieren, haben Teilnehmer/innen einer Umschulung zum Erzieherberuf bei Arbeit und Bildung Stolpersteine mit bunten Motiven von Hoffnung und Wertschätzung ummalt.

Ein bunter Regenbogen lenkt Blicke zu einem Stoperstein im Pflaster. Foto nn

Vom „Aufblühen“ der Marburger Stolpersteine

„Antisemitismus hat hier keinen Platz – das ist für mich selbstverständlich“, sagt Katrin Bartel. Sie malt mit Anne Vogelhöfer eine große, bunte Blüte um Stolpersteine in der Wettergasse. „Antisemitismus und Judenverfolgung begleitet uns schon so lange“ erläutert Vogelhöfer, die mit der Schule Ausschwitz in Polen besucht hat. „Es ist so wichtig, immer wieder aufmerksam zu machen und nicht zu vergessen“ erklärt sie.  Drei andere Teilnehmer malen einen Regenbogen um den Stolperstein in der Wilhelmstraße. Mit einer Friedenstaube bringen sie ihren Wunsch nach Versöhnung und Frieden unmissverständlich zum Ausdruck. Die Aktionen mit bunter Kreide und Farben mit ihren historischen Hintergründen und aktuellen Bezügen werden in den Kursen von Arbeit und Bildung thematisiert und sind Teil des Unterrichts.

„Angesichts der erschreckenden Ausbreitung von Antisemitismus müssen sich alle Akteure schulischer und außerschulischer Bildung herausgefordert fühlen, gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit zu sensibilisieren. Wir als Verein sehen hier ganz grundlegende Herausforderungen und Aufgaben“, so Kordula Weber, Geschäftsführerin von Arbeit und Bildung e.V.

Dass das Thema Antisemitismus aktueller denn je ist, betont auch Felix Klinger, Abteilungsleiter politische Bildung bei Arbeit und Bildung e.V.. „Daher entwickeln wir aktuelle Konzepte, um pädagogische Fachkräfte zu befähigen mit Formen von Antisemitismus im Unterricht qualifiziert umzugehen“.

Die Stolpersteine für die ermordeten jüdischen Mitbürger Franziska Lion, Karl Lion und Fanny Lion in Marburg wurden mit Luftballons akzentuiert. Foto nn

Hintergrund

Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus finden in Deutschland jährlich um den 9. Oktober, dem Jahrestag des Anschlags in Halle (Saale), und zum 9. November, als Jahrestag der Novemberprogrome 1938, statt. Die Bemalung von Stolpersteinen durch Kursteilnehmer/innen von Arbeit und Bildung geht weiter bis zum Ende der Aktionswochen in Marburg.

 

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