Wie Lieder Geschichte schreiben

„Lieder, die Geschichte schreiben“. Foto Ylanite
03.03.2024 (pm/red) Das Institut für Musikwissenschaft der Philipps-Universität Marburg veranstaltet vom 7. bis 9. März 2024 eine interdisziplinäre Tagung unter dem Titel „Lieder, die Geschichte schreiben“. Auf dem Programm stehen Themen aus der Musik-, Geschichts- und Literaturwissenschaft. „Durch die Vielfalt an ausgewählten Liedern aus der Geschichte kann die Arbeit und Forschung der Wissenschaft sehr direkt verständlich und auch sinnlich erlebbar werden“, sagt Prof. Dr. Anne Holzmüller. Die Marburger Musikwissenschaftlerin hat die Tagung mit ihrem Team organisiert.
Konzert im Kunstverein mit Franz Vitzthum und Julian Behr
am 7. März eröffnet die Dekanin des Fachbereichs Germanistik und Kunstwissenschaften, Prof. Dr. Yvonne Zimmermann das Konzert mit einem Grußwort. Zum Ausklang gibt es ein Konzert. Sänger Franz Vitzthum (Altus) und Lautenist Julian Behr werden um 19 Uhr im Marburger Kunstverein Werke von John Dowland, Melchior Franck, Enya und anderen vortragen.
Bei der Tagung sollen Lieder Geschichte rückblickend darstellen, aber auch, wie sie sie verändern können. „Dass Melodien unterschiedliche Texte besonders effizient speichern und transportieren können, ist dabei ein wichtiges Potenzial“, erklärt Prof. Dr. Anne Holzmüller. Internationale Liedforscherinnen und-Forscher zeigen dabei historische, soziale und ästhetische Perspektiven.
Acht Themenbereiche werden an drei Tagen wissenschaftlich beleuchtet. Dazu gehört die Breite der Liedgeschichte und die Rolle von Liedern in verschiedenen historischen Kontexten, von Kriegsliedern über koloniale Kinderlieder bis zur historisch-nationalen Ästhetik, etwa bei der Band Rammstein. Wie Lieder verschiedene Versionen von Vergangenheit transportieren soll gezeigt und diskutiert werden.
Tagung offen für alle Interessierten
Die Tagung beginnt am 7. März um 15:30 Uhr mit einer Begrüßung im Kunstgebäude in der Biegenstraße 11. Vor dem Liederabend werden die Themen Geschichtstheorie und Lied der frühen Neuzeit aufgegriffen. Der zweite Tag beschäftigt sich vor allem mit Aspekten der Kriegszeit und Geschichtsballaden. Am Samstag, 9. März, werden postkoloniale Perspektiven aufgegriffen und historiographische Potenziale in Rock und Pop besprochen.