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Ein Jahr mobil ohne Privatauto: Marburg schafft Anreiz zum Ausprobieren

Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (r.) und Stadtrat Dr. Michael Kopatz (v.l.) stellen gemeinsam mit Jan Röllmann (Stadtmarketing), Tim Pfleiderer (scouter) und Birgit Stey (Stadtwerke Consult) das Konzept für eine Prämie zum Umstieg auf eine Mobilität ohne Privatauto vor. Foto Patricia Grähling

06.06.2024 (pm/red) Die Stadt Marburg will ein neues Anreizprogramm für den Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität auflegen. Die Idee: Für 1250 Euro können Menschen in Marburg ein Jahr lang CarSharing fahren, Bus und Bahn nutzen und auch noch per Marburg-Gutschein in Geschäften und Gastronomie bezahlen. Die Prämie bekommt, wer das eigene private Auto für diese Zeit abmeldet oder abschafft. Das entlastet Anwohner, Straßen und Verkehr, Stadtluft, -bäume und -klima sowie das private Portemonnaie, und es nützt der Wirtschaft. Am 14. Juni entscheiden die Stadtverordneten darüber, ob die Prämie kommt. 

„Das Ziel der städtischen Mobilitätspolitik ist es, Menschen durch Angebote für eine zukunftsfähige Mobilität zu gewinnen“, so OB Spies. Immer mehr Menschen würden darüber nachdenken, ob sie wirklich ein eigenen Auto benötigen. „Denn tatsächlich steht ein Privatauto in Deutschland im Schnitt 23 Stunden am Tag – zu Hause, bei der Arbeit, an der Schule oder anderswo, statt bewegt zu werden“.

Ein dauerstehendes Fahrzeug kostet ständig Geld – beim Tanken oder an der Parkuhr, und auch für Inspektionen, Reparaturen, Reifenwechsel und durch die Wertminderung. Für jedes Fahrzeug werden dauerhaft zwei bis drei Parkplätze bereitgehalten – weil diese Stellflächen beim Neubau von Wohnhäusern, Bürogebäuden, Schulen oder Supermärkten verpflichtend bereitgestellt werden müssen.

Aber: Platz ist Geld – unter anderem durch die Unterhaltung dieser immensen Flächen, auf denen Autos parken. Pro abgestelltem Auto sind das 12 bis 15 Quadratmeter. Ein Teil dieser Flächen wird in den Stadtteilen mit der dichtesten Bebauung dringend gebraucht – für die Klimaanpassung: für mehr Grünanlagen, neue Bäume, für Radstellplätze, Radwege, Carsharing und nicht zuletzt für mehr Aufenthaltsqualität.

Die Stadt will den Menschen Lust machen, die „Mobilität ohne Privatauto“ einmal auszuprobieren und zu überprüfen, ob man das eigene Auto vor dem Haus wirklich braucht? Oder ob man nicht in der Kombination von Mietauto (Carsharing), Bus, Bahn, Rad und zu Fuß besser, flexibler und günstiger unterwegs ist. „Das Marburger Modell ist bundesweit einmalig“, erläutert Michael Kopatz: Es fordert keinen Autoverzicht, sondern schließt das individuelle Autofahren ausdrücklich mit ein.

Wer die Prämie beantragt, kann zwischen verschiedenen Angeboten wählen. „Besonders für Menschen in der Kernstadt bedeutet Carsharing kaum eine Änderung ihrer Routine“, erläutert Kopatz, „außer, dass das Fahrzeug nicht direkt vor der Haustür steht und vor der Fahrt gebucht werden muss.“ Finanziell fahre man mit dem Sharing-Modell bis zu 14.000 Kilometern im Jahr günstiger als mit dem Privatauto – und spare Parkplatzsuche, Reparaturen, TÜV etc.

Den Antrag für die Prämie können alle Marburger Halter stellen, die mindestens noch ein Jahr in Marburg wohnen und in der Zeit ihr in Marburg zugelassenes Privatauto abmelden. Der Antrag wird zusammen mit dem Wohnsitznachweis, Führerschein und der Bescheinigung über die Autoabmeldung bei der Stadt eingereicht. Die Prämie in Form der Guthaben und Gutscheine gibt’s nach erfolgter Prüfung in zwei Raten – direkt nach Abmeldung und dann nochmal nach sechs Monaten. Pro Antragsteller und Haushalt kann nur ein Antrag eingereicht werden.

Die Pilotphase mit einer Prämie für die ersten 50 abgemeldeten Pkw soll direkt nach dem Beschluss der Stadtverordneten Mitte Juni starten.

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