Protest und Konkurrenzanträge: Widerspruch zu Veteranentag in Stadtallendorf

Nein zum Krieg
13.11.2025 (pm/red) Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ hat zu einem Protest vor dem Landratsamt gegen die Pläne für einen Veteranentag aufgrufen. In der Kreistagssitzung am 14. November steht ein Antrag von SPD und CDU zur Abstimmung, in dem über die Ausrichtung eines jährlichen Veteranentages am Bundeswehrstandort Stadtallendorf entschieden werden soll. Dagegen artikuliert sich Widerstand und Protest von mehreren Seiten.
Mit der Überschrift „Tag der Kriegslügen – Gedenktag zur Kriegsprävention statt Veteranentag“ wendet sich der Einzelabgeordnete Dr. Frank Michler
(Gewählt über Bürgerliste Weiterdenken) mit einem Konkurrenzantrag gegen dieses Vorhaben. Stattdessen wird von ihm vorgeschlagen, dass der Landkreis einen „Tag der Kriegslügen“ ausrichten soll.
„Der Veteranentag ist eines der Propagandainstrumente, mit denen die aus Sicht der Bundesregierung wohl mangelhafte Kriegsbegeisterung der deutschen Bevölkerung gesteigert werden soll“ wird dazu in der Antragsbegründung ausgeführt.
Fraktion DIE LINKE schlägt in ihrem Konkurrenzantrag einen kreisweiten Friedenstag am 21. September vor.
„Statt Aufrüstung braucht es Abrüstung, Diplomatie und eine konsequente Friedenspolitik. Deshalb sollte die Kreisverwaltung zusammen mit den Städten und Gemeinden und dem Bundeswehrstandort Stadtallendorf am 21. September – dem UN-Weltfriedenstag – ein Zeichen setzen: Für eine Zukunft ohne Krieg, ohne Rüstungsindustrie, ohne Veteranenehrungen – sondern mit Erinnerung, Mahnung und aktivem Friedensengagement„, so aus der Begründung in dem Konkurrenzantrag.
Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ hat zum Protest vor dem Landratsamt gegen die Pläne für einen Veteranentag aufgrufen, weil dieser Antrag das falsche Signal gebe.
„Es ist nicht die Kriegstüchtigkeit, die durch Aktionen der Aufwertung des Militärischen ‚im Stadtbild‘ gestärkt werden muss, es ist das zivilisierte, friedliche Zusammenleben in unseren Kommunen. Wenn der Kreistag etwas deutlich hervorheben und unterstützen sollte, dann ist es die Arbeit für Völkerverständigung mit dem Ziel eines dauerhaft friedlichen Zusammenlebens, wie sie auch von den vielen Menschen geleistet wird, die in den Städtepartnerschaften in unserem Kreis aktiv mitarbeiten„, wird in einem offenen Brief an die Kreistagsabgeordneten dazu ausgeführt.
Der Antrag der beiden großen Parteien zu einem Veteranentag wird mithin mit Protest zu der Kreistagssitzung und – jedenfalls mit Gegenstimmen – in die Beratung und Abstimmung gehen.


