Renaturierung an der Lahn in Wehrda
Marburg  1.10.2010 (pm/red) Im Sommer 2001 wurden in Wehrda aus Gründen des  Hochwasserschutzes die Deiche im Bereich der Flussschleife  zurückverlegt. In dem neu entstandenen, etwa 30 Hektar großen  Überschwemmungsgebiet sind in den letzten Jahren bereits  Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt worden. So wurden Ackerflächen in  Wiesen umgewandelt und 2008 entstand als Ausgleichsmaßnahme für die  Windkraftanlagen in Wehrda ein 400 Meter langer Seitenarm entlang der  Lahn.
Dieser Seitenarm soll um 400 Meter verlängert werden. Dabei werden  auentypische Strukturen wie Kleingewässer, Kiesbänke, Inseln,  Flachwasserbereiche mit Röhricht und Auenwald entstehen. Angrenzende  Wiesen sollen zu artenreichen Frisch- und Feuchtwiesen entwickelt  werden. Die Wiesen sind bereits seit Längerem an Landwirte verpachtet  und werden nicht gedüngt und nur zweimal im Jahr gemäht. Für Fische  entstehen mit den Flachwasserbereichen neue Kinderstuben. Auch für  Frösche und Libellen werden neue Lebensräume geschaffen. Viele Vögel,  wie Graureiher und Flussregenpfeifer, nutzen solche Auen zur  Nahrungssuche und zum Brüten. Vielleicht wird sich der Weißstorch  aufgrund des verbesserten Nahrungsangebots in Marburg niederlassen. In  der Aue wurden zwei Storchnisthilfen errichtet.
Die Maßnahme wird 120.000 Euro kosten und wird mit Geldern aus der Ausgleichsabgabe finanziert.


