Fairtrade-Towns Kampagne: Marburg weiterhin „Fairtrade-Stadt“

Die Marburger Steuerungsgruppe Fairer Handel freut sich über die Verlängerung des Titels „Fairtrade-Stadt“ für Marburg (v.l.): Vera Zimmermann (Solawi Marburg), Jochen Friedrich (Weltladen Marburg), Andrea Heinz (Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel), Anna Kahl (Marburger Weltladen), Bürgermeisterin Nadine Bernshausen, Dr. Fred Schelp (Fachdienstleitung Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel), Agnes Lauer (Kristall – die Magie des Schönen), Philip Kaufmann (Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel). Foto Stefanie Ingwersen
16.09.2025 (pm/red) Die Universitätsstadt Marburg erfüllt alle fünf Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne und trägt für weitere zwei Jahre den Titel „Fairtrade-Stadt“. Damit will sich die Kommune am Samstag, 27. September, auf dem zweiten Marburger Schokoladenfest präsentieren, wird informiert.
Fairtrade sei nicht einfach nur ein Titel zum Aufhängen, es sei eine Haltung, erläuterte Bürgermeisterin Nadine Bernshausen und würdigte engagierte Ehrenamtliche sowie die Mitglieder der Marburger Steuerungsgruppe.
„Dass Marburg erneut Fairtrade-Stadt ist, zeigt: Wir wollen mit unserem täglichen Handeln mehr Gerechtigkeit weltweit unterstützen – und das gemeinsam mit den Menschen vor Ort“.
Akteure setzten sich dafür ein, den fairen Handel sichtbar zu machen und mehr Bewusstsein zu schaffen. Auch als Stadt mache mache man sich weiter dafür stark, den fairen Handel auf lokaler Ebene zu fördern. Mit jedem fair gehandelten Kaffee und jeder fairen Schokolade werde gezeigt, dass Marburg hat Haltung und Herz habe.
Marburg ist seit 2009 Teil der internationalen Kampagne der Fairtrade-Towns, als erste Stadt in Hessen und die vierte in Deutschland, die den Titel „Fairtrade-Stadt“ trug. Mittlerweise gebe es mehr als 820 Fairtrade-Towns in Deutschland und das globale Netzwerk der Fairtrade-Towns zähle über 2.000 Fairtrade-Towns in 36 Ländern.
Der Einsatz für den Fairen Handel wird maßgeblich getragen von dem beständigen und überwiegend ehrenamtlichen Engagement des Weltladens Marburg und seinem Trägerverein – der Initiative Solidarische Welt. Von dort kam die Idee, dass sich Marburg erstmals 2009 um den Titel mit Erfolg beworben hat.
Fünf Kriterien der Fairtrade-Towns
- Das Ausschenken und Servieren von fairem Kaffee und fairen Keksen im Marburger Rathaus
- Eine aktive Steuerungsgruppe
- Einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels
- In Geschäften und gastronomischen Betrieben werden Produkte aus fairem Handel angeboten
- Die Zivilgesellschaft leistet Bildungsarbeit und die lokalen Medien berichten über die Aktivitäten vor Ort
Seither wurden eine Vielzahl von Aktionen umgesetzt, dabei das Thema faire Schokolade beziehungsweise fair gehandelter Kakao als Schwerpunkt. Nicht nur die Kakaobauern werden im konventionellen Anbeu schlecht entlohnt, auch Kinderarbeit sei in den Kakaohauptanbaugebieten Ghana und der Elfenbeinküste weit verbreitet, wird betont-
Die Steuerungsgruppe setzt sich kontinuierlich dafür ein, mehr Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen. So verkleiden sich beispielsweise die Mitglieder in der Osterzeit im Osterhasenkostüm, um auf dem Marktplatz auf unfaire Osterschokolade aufmerksam zu machen. Auch in der Weihnachts- und Adventszeit werde gezeigt, dass Marburg Fairtrade-Stadt ist. Der Nikolaus im KiJuPa verteilt jedes Jahr in der Dezembersitzung fair gehandelte Nikoläuse.
Auch die Erstsemesterstudierenden der Philipps-Universität erhalten einen fairen, süßen Willkommensgruß der Fairtrade-Stadt über die Studi-Tüte des AStA.
In dem Stadtplan „Fairkaufen, Fairspeisen, Fairkleiden in Marburg“ werden eine Vielzahl an Informationen rund um den Fairen Handel sowie relevante Produktsiegel und -logos präsentiert. Im Jahr 2023 waren zwei Kaffeeproduzentinnen aus Nicaragua zu Gast im Marburger Rathaus. Sie berichteten über ihre Arbeit des Kaffeeanbaus und wirtschaftliche Herausforderungen für den Kaffeeanbau.
Interessierte sind eingeladen, am Samstag, 27. September, zum Stand der „Fairtrade-Stadt Marburg“ auf dem zweiten Marburger Schokoladenfest zu kommen. Es gibt einen Infostand mit Kakaoquiz, Schokoladengeschmacksquiz, Glücksrad und kleinen fairen Überraschungen von 12 bis 18 Uhr auf dem Lutherischen Kirchhof.