Projekttag gemeinschaftliches Wohnen als neue Form des Miteinanders
Marburg 8.11.2017 (pm/red) Ob alt oder jung, mit oder ohne Behinderung, als Single, Paar oder alleinerziehender Elternteil – eine wachsende Zahl von Menschen wünschen sich Formen gemeinschaftlichen Wohnens jenseits des traditionellen Familienverbunds. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Universitätsstadt Marburg richten am kommenden Samstag, 11. November 2017, den ersten Projekttag „Gemeinschaftlich Wohnen“ aus. Die Veranstaltung beginnt um 10:30 Uhr im Marburger Landratsamt (Im Lichtenholz 60, Marburg-Cappel). Auf dem Programm stehen Vorträge, der gegenseitige Austausch und Informationen über Wohnprojekte.
Rolf Novy-Huy von der Stiftung „trias“ referiert über das Thema „Von der Idee zur (Rechts-)Form. Initiativen, die bereits Projekte umgesetzt haben oder auf dem Weg dorthin sind, geben auf dem Podium „Von der Idee zur Umsetzung“ Einblicke in ihre Motivation: Renate Wahl (Wohngruppe „unterm Dach“, Frankfurt), Bürgermeister Bernd Schmidt (Dautphetal), Jürgen Junghans (Alte Kelterei Arnshain) und Alois Wilhelm (Wohnen für Generationen, Marburg) berichten von den Hürden, die zu überwinden sind, und sprechen über wichtige Faktoren für das Gelingen gemeinschaftlicher Wohnprojekte. Der Kasseler Architekt Christoph Harney leitet den Architektur-Workshop zum Thema „Vom Hof zum Gemeinschaftsprojekt“. Ein Experte der Sparkasse Marburg-Biedenkopf zeigt auf, welche Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten es für selbstorganisierte Wohnprojekte gibt. Ein weiteres Thema sind die Zuschüsse der öffentlichen Hand.
Unter dem Stichwort „Gemeinschaftlich Wohnen“ finden sich Menschen in ganz Deutschland in selbstorganisierten Wohnprojekten zusammen – oft generationenübergreifend, in unterschiedlichsten Rechtsformen. Gemeinschaftliche Wohnformen bieten die Chance, neue Formen des Miteinanders zu leben. Gegenseitige Hilfe, lebendige Nachbarschaft, Kosten sparen durch Nutzung von Synergien machen diese Lebensform attraktiv.
Im Landkreis Marburg-Biedenkopf gebe es bereits eine Vielzahl realisierter Wohnprojekte sowie zahlreiche Initiativgruppen oder Einzelpersonen, die für ihr Ideen Mitstreiterinnen und Mitstreiter sowie Kooperationspartner suchen, wird dazu mitgeteilt. Diesen Projekten, Gruppen und Personen soll der Projekttag die Möglichkeit bieten, sich und ihre Ideen auf einem „Marktplatz der Wohnprojekte“ vorzustellen und mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen. Ein Ziel des Projekttags ist es, auf die Vielfalt an Wohnformen aufmerksam zu machen und den Aufbau eines Netzwerkes anzustoßen. Im Fokus stehen dabei selbstorganisierte, nicht trägergebundene Wohnformen.
Darüber hinaus will der Projekttag den Teilnehmenden einen Input an Fachwissen anbieten über Vorträge zu Architektur, Rechtsformen und Finanzierung/Förderung und Erfahrungen aus realisierten Wohnprojekten.