Orientierungswoche mit Stadtrallye für Erstsemester ab 8. April

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Pohl-Erben wollen Marburgs letzte Innenstadt-Fläche kaufen — Magistrat betreibt Verwirrspiel und gibt Fehlauskünfte

Hinter der vierspurig aufgeständerten Stadtautobahn B3a am Marburger Hauptbahnhof schließt das Gebiet am Afföller an, auf diesem Foto hier nicht mit abgebildet. Sternbald-Foto Hartwig Bambey

Marburg 21.03.2019 (yb) Dass das mehrere Hektar große Gelände am Afföller in Marburg in zentraler Lage nahe zum Hauptbahnhof für die Marburger Milliardärsfamilie von besonders hohem Wert ist, wird jede/r sofort verstehen, wenn dazu bekannt ist, dass die sogenannte „Pohl-City“ mit Hotel, Restaurants, Tagungszentrum und Verwaltungssitz der Pohl-Holding  (DVAG) nur einen Steinwurf entfernt am anderen Ufer der Lahn gelegen ist. Nicht alleine die direkt angrenzende Lage ist für die Pohl-Erben attraktiv, es ist zudem die einzige Möglichkeit unmittelbar zu expandieren und das innerstädtische Firmengelände zu erweitern. So wurde ganz offenbar klandestin ein Deal vorbereitet, den fadenscheinig und verlogen gestern eine Pressemitteilung der Stadt Marburg ein Stück weit öffentlich machen sollte. Darin wurde lediglich als Kaufinteressent die „Marburger Gesellschaft für Projektförderung mbH“ benannt und jegliche Auskunft zu den Gesellschaftern, auf eine schriftliche Anfrage der Redaktion von das Marburger., aus vermeintlichen „ Datenschutzgründen“ verweigert.
Dass heute die Oberhessische Presse berichten würde und dabei die Marburger Projektförderung (MPG) als Tochtergesellschaft der Familienstiftung Anneliese und Dr. Reinfried Pohl benennen würde, war dabei zu erwarten. In der OP wählte man die sehr konziliante Überschrift Seniorenheim soll Afföller aufwerten und teilt mit, dass neben einem Seniorenheim mit 6.000 qm Nutzfläche der Bau eines (kleinen) Parkhauses mit gerade einmal 160 Plätzen als Ersatzmaßnahme für die wegfallenden Parkflächen gebaut werden solle.

Jetzt ist raus, was die Marburger GRÜNEN gestern noch vermuteten und in einer Pressemitteilung öffentlich machten, inklusive des Vorwurfes an Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies in der Sache einmal mehr ein doppeltes übles Spiel betrieben zu haben — vorhergehende Falschauskünfte inklusive.

Das Gebiet am Afföller wird von mehreren soziokulturellen Zentren genutzt. Seit einigen Jahren wird das renommierte Kurzfilm-Festival Open Eyes angeboten. Wie kann dort in enger Nachbarschaft ein Altenheim gebaut werden, ohne massive Nutzungskonflikte zu schaffen? Sternbald-Foto Hartwig Bambey

Einmal abgesehen davon, dass vor wenigen Monaten beim Verkauf von Gewerbefläche im Stadtwald bereits höchst fragwürdige Machenschaften der Stadtspitze zu Tage kamen, geht es beim Afföller-Grundstück um einiges mehr. Es ist noch in städtischem Eigentum und bietet vor allem verkehrstechnisch für Marburg gute Optionen und Entwicklungsmöglichkeiten.  Zudem wirken hier gleich erfolgreich mehrere soziokulturelle Zentren, im früheren Gaswerk und benachbart dazu. Bereits in der Vergangenheit gab es bei Konzerten und beim Kurzfilmfestival Open Eyes Konflikte wegen der Geräuschkulisse, die nun einmal mit lebendigen und nächtlichen Kulturangeboten verbunden sind. Dass es solche Konflikte in Zukunft (verstärkt) geben werde, bestreiten die Sprecher der MPG ebenso dreist wie durchsichtig im heutigen Bericht der OP.

Klare Position zum Bigdeal und Ausverkauf des letzten relevanten Grundstücks an Großinvestoren beziehen bisher lediglich die Marburger GRÜNEN. Sie hatten vor zwei Wochen den Vorschlag eingebracht auf dem Afföller-Gelände großräumige Parkflächen für ein Park-and-Ride-Sytem zu schaffen, bis hin zu einer Option eine Seilbahnverbindung zu den immens wachsenden Pharmafabriken zwischen Marbach und Michelbach, die seit langen und immer noch unerträglich anwachsenden PKW-Verkehr durch die Innenstadt nach sich ziehen. Vom Oberbürgermeister kam kalter Widerspruch zum Vorschlag der GRÜNEN, mit welchem Hintergrund kann nunmehr jede/r verstehen und durchschauen.

Es ist wieder mal spannend zu beobachten, welche Interessen in Marburg zum Zuge kommen werden und ob der Magistrat der Stadt Marburg mit OB Spies vorneweg einmal mehr billigen, kurzatmigen Ausverkauf städtischer Interessen betreibt –  und welche Mittel dafür eingesetzt werden. Schon jetzt bezichtigt der GRÜNE Stadtverordnete Dietmar Göttling Baudzernent und Bürgermeister Wieland Stötzel (CDU) der Lüge im Vorfeld des jetzt bekannt gewordenen Marburger Deals.

siehe Bericht „Café Trauma im g-Werk“ protestiert in Offenem Brief gegen geplanten Verkauf des Afföllergeländes durch die Stadt Marburg

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