DB will zweistündige ICE-Anbindung auf der Main-Weser-Bahn kappen

30.09.2025 (pm/red) Von der Deutschen Bahn AG findet sich angekündigt, dass ab Fahrplan 2026 die ICE-Linie 26 (Hamburg-Kassel-Marburg-Karlsruhe) auf der Main-Weser-Bahn nur noch im Vierstundentakt verkehren soll. Damit würde Marburg seine bisherige zweistündige Fernverkehrsanbindung verlieren, …

Lesen Sie den gesamten Beitrag »
Kultur

Hessische Geschichten

Kassel

Hessen Kassel Heritage

Kunst

Home » Stadt Marburg

Marburger Gleichberechtigungspreis 2025 an zwei kollektive Preisträger

Der im Rathaus übergebene Marburger Gleichberechtigungspreis 2025 geht an das OUR!Stage-Kollektiv und das Netzwerk Omas gegen Rechts. Foto Stefanie Ingwersen

05.10.2025 (pm/red) Die Universitätsstadt Marburg vergibt zum neunten Mal den Marburger Gleichberechtigungspreis – in diesem Jahr an zwei Preisträger: Sowohl das OUR!Stage-Kollektiv als auch das Netzwerk Omas gegen Rechts haben den Preis erhalten, wurde mitgeteilt. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen.

 „Gleichberechtigung hat viele Gesichter, und sie lebt vom Einsatz ganz verschiedener Initiativen, die sich für Gleichberechtigung, Toleranz, Zusammenhalt und Empowerment einsetzen“, sagte Stadträtin Kirsten Dinnebier, Vorsitzende der Gleichstellungskommission, während ihrer Laudatio. Die Gleichstellungskommission der Stadt Marburg habe die Einrichtung des Gleichberechtigungspreises initiiert und ehrt seit 2009 mit dem Preis den Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit in Marburg, wird informiert.

Der Marburger Gleichberechtigungspreis soll dazu beitragen, herausragende Aktivitäten für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in Marburg sichtbar zu machen beziehungsweise Persönlichkeiten und Institutionen öffentlich zu würdigen, die sich hierzu besonders engagieren“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies während seiner Begrüßung.

Gleichberechtigungspreis 2025 an zwei Preisträger

OB Spies und Stadträtin Dinnebier verliehen den Marburger Gleichberechtigungspreis an das OUR!Stage-Kollektiv und das Netzwerk Omas gegen Rechts. „Ihr Engagement bereichert, stärkt und verändert unsere Gesellschaft“, sagte Dinnebier an beide Preisträger-Gruppen gerichtet.

Our!Stage ist ein Kollektiv, das seit 2022 neue Räume schafft, in denen Menschen eine Bühne finden, auf der sie ihre Vielfalt ausdrücken können. Das Angebot richtet sich an FLINTA*-Personen –Frauen, Lesben, Inter, Nicht-binäre, Trans* und Agender-Personen.

Ziel ist, FLINTA* zu stärken, Gemeinschaft zu schaffen und Kunst für alle möglich zu machen. Denn gerade im Kulturbereich seien Frauen und nicht-binäre Personen stark unterpräsentiert. „In der Kulturszene bekommen sie oft nicht die Sichtbarkeit, die sie verdienen“, erläuterte Dinnebier. Das Awareness-Konzept gebe dabei Sicherheit, sich auf der Bühne zu zeigen. „Sie machen Mut, Sie geben Menschen eine Stimme und Sie verändern die Kulturlandschaft nachhaltig“, sagte die Stadträtin.

Tina Kuhn vom Kollektiv bedankte sich für die Auszeichnung. Sie berichtete von den diskriminierenden Erfahrungen, die sie in der Kulturszene erlabt habe und wie daraus der Wunsch nach einem „Save Space“ – einem sicheren Ort – entstanden sei. Auch andere Mitglieder erzählten von Ausgrenzung und Diskriminierungen aufgrund ihres Geschlechts, ihres Aussehens oder ihrer Sexualität. „Wir versuchen einen Raum ohne Leistungsdruck zu bieten. Einen Ort, an dem man sich einfach ausprobieren kann. Wir wollen uns nicht mit anderen ‚battlen‘, wir wollen keine Wettkrämpfe oder Druck. Wir wollen einfach nur Musik machen, die gleichen Chancen haben und auch gleich bezahlt werden“, so Kuhn.

Dass Engagement kein Alter kennt, unterstreicht eine weitere Gruppe, die ebenfalls den Gleichberechtigungspreis 2025 erhielt: Die Omas gegen Rechts Marburg. „Mit Entschlossenheit, Ausdauer und einer bemerkenswerten Mischung aus politischer Klarheit und menschlicher Wärme setzen Sie sich für unsere Demokratie und für die Gleichberechtigung aller Menschen ein“, sagte Dinnebier.

Mit ihren Mahnwachen, Veranstaltungen und Arbeitsgruppen setzen die „Omas“ Zeichen gegen Hass und Hetze – für Zusammenhalt, Respekt und Demokratie. Dabei richtet sich ihr Engagement nicht nur gegen Rechtsextremismus, sondern auch für Geschlechtergerechtigkeit und geschlechtliche Vielfalt – für eine Gesellschaft, in der alle Menschen mit Respekt behandelt werden, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung.

Stadträtin Dinnebier verwies darauf, dass die Omas gegen Rechts antifeministischen Anfeindungen und auch geschlechterbezogenen Hasskommentaren ausgesetzt seien. Alle seien aufgefordert, sich gegen Hetze und Antifeminismus zu solidarisieren – „Für eine Gesellschaft, in der die Würde jedes Menschen unantastbar bleibt. Für Gleichberechtigung. Für Vielfalt. Für Demokratie. Und für eine Zukunft, in der Solidarität lauter ist als Hass.“

Hannah von den Omas gegen Rechts bedankte sich im Namen des Netzwerks für den Gleichberechtigungspreis und betonte, wie wichtig es sei, laut zu sein und sich für mehr Gleichberechtigung und Demokratie stark zu machen. „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Die Würde jedes einzelnen Menschen ist unantastbar. Aber leben wir auch danach? Alle Menschen sollten gleich sein und das nicht nur vor dem Gesetz, sondern in den Augen eines jeden einzelnen Menschen. Wir möchten unseren Enkelkindern eine buntere und damit bessere Welt hinterlassen. Dafür machen wir uns stark“, so die Haltung der Omas gegen Rechts.

Contact Us