Marburger Goalballer holen in Hamburg Silbermedaille beim Pokalwettbewerb

Mannschaft der SSG Goalballer. Foto Binh Troung
06.11.2025 (pm/red) Bereits zum achten Mal in Folge fand am Ende der Goalball-Saison der Ligapokal in Hamburg statt. Sieben Spitzenmannschaften aus den ersten beiden Bundesligen sowie Gastgeber FC St. Pauli hatten sich für die Pokalrunde am 1. und 2. November qualifiziert. Für die Mannschaft von Landes- und Bundestrainer Stefan Weil wartete im Viertelfinale mit dem SGV Dresden gleich ein starker Gegner. Beide Teams waren erst Mitte Oktober beim Auftakt der Rückrunde aufeinandergetroffen, damals siegte Marburg knapp mit 7:6, wird berichtet.
Spiel mit viel Spannung: In der ersten Halbzeit gingen die Sachsen um Nationalspieler Philipp Tauscher zweimal in Führung, doch Marburg glich jeweils aus – Halbzeitstand 2:2. In der zweiten Hälfte kam Marburg, angeführt von Nationalspieler Nils Emig, offensiv immer besser ins Spiel und setzte sich schließlich mit 10:6 durch.
Im Halbfinale traf die SSG auf den Bundesligisten SSV BS Königs Wusterhausen. Wieder war es Emig, der mit einem starken Auftritt auf dem rechten Flügel eine schnelle 3:0-Führung erspielte. Defensiv überzeugten Roman Qayumi als Center sowie Nationalspieler Kürsat Özdemir auf dem linken Flügel, die das Tor nahezu sauber hielten – Halbzeitstand 7:1. In der zweiten Hälfte trug sich auch Bundesligaspieler Jonah Schmidt in die Torschützenliste ein. Zudem erhielten Nationalspielerin Annkathrin Denker und Jelan Alkhalaf erste Einsatzminuten. Nach dem 11:6-Erfolg stand Marburg – wie schon 2024 – erneut im Finale des Ligapokals.
„Wir müssen noch viele Schritte gehen“
Im Endspiel wartete der Titelverteidiger RGC Hansa Rostock. Die Anfangsphase verlief zunächst ausgeglichen, doch im weiteren Verlauf zeigte Rostock seine ganze Klasse. Vor allem John Turloff bereitete der Marburger Abwehr immer wieder Probleme. Zudem gelang es den Lahnstädtern nicht, die taktischen Vorgaben des Trainerteams konsequent umzusetzen. Am Ende musste sich die SSG deutlich mit 2:12 geschlagen geben.
Cheftrainer Stefan Weil zog dennoch ein positives Fazit:
„Wir haben gegen Dresden und Königs Wusterhausen eine gute Leistung gezeigt und uns vor allem defensiv über weite Strecken stark präsentiert. Gegen Rostock haben uns kleinere Ungenauigkeiten in der Abwehr das Leben schwer gemacht, die eiskalt bestraft wurden. Offensiv haben wir zu wenig Gefahr ausgestrahlt. Dennoch ist die Silbermedaille verdient, und unsere Aufgabe in den kommenden Monaten wird es sein, uns weiterzuentwickeln und die Lücke zu Rostock zu verkleinern.“
Am kommenden Wochenende steht für die Marburger noch der letzte Spieltag der Goalball-Bundesliga in Chemnitz an. Dort trifft die SSG auf den BSS Ilvesheim sowie den Deutschen Meister Chemnitzer BC. Mit derzeit zwölf Punkten belegt Marburg Rang vier und hat weiterhin minimale Chancen auf den dritten Platz.
Goalball ist eine paralympische Mannschaftssportart, die speziell für sehbehinderte und blinde Menschen entwickelt wurde. Gespielt wird drei gegen drei auf einem 9 × 18 Meter großen Feld. Die Tore erstrecken sich über die gesamte Grundlinie und sind 1,30 Meter hoch. Der Ball wiegt 1.250 Gramm und enthält Glöckchen, die zur akustischen Orientierung dienen.


