Forschungsverbund TraCe: Dialog und Konferenz in Marburg über Gewalt jenseits des Spektakels

14.11.2025 (pm/red) Der hessische Forschungsverbund TraCe kommt in Marburg zu einer zweitägigen wissenschaftlichen Konferenz zusammen und thematisiert schleichende Gewaltdynamiken. Die „Forschung zu Gewalt und ihrer Transformation“ soll im Rahmen der Jahrestagung vertieft werden, wozu im …

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Biodiversitätsschutz, Bodengesundheit und bodenabhängige Bestäuber im Fokus von „ProPollSoil“

Die Hosenbiene (Dasypoda) gräbt ihr Nest in sandigen Boden. Foto Kenneth Kuba

19.11.2025 (wm/red) Verschiedene Insekten als Bestäuber spielen eine entscheidende Rolle bei der Vermehrung von Pflanzen und steigern die Erträge landwirtschaftlicher Kulturen. Die noch wenig bekannte Bedeutung von Böden für Bestäuber soll ein Forschungsprojekt untersuchen um innovative, nachhaltige Bodenbewirtschaftungs­praktiken zu entwickeln. Denn bodennistende Bestäuber gelte es zu schützen und neue Wege zum Schutz von Böden und Bestäubern aufzuzeigen.

Bestäuber als stille Helden unserer Ökosysteme

Mit der Projektbezeichnung „ProPollSoil“ erforscht ein internationales Team aus 23 interdisziplinären Partnern die „Bestäuber als stille Helden unserer Ökosysteme“, wie betont wird. Denn sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Vermehrung von Pflanzen und steigern die Erträge landwirtschaftlicher Kulturen, indem sie Pollen zwischen Blüten oder Blütenteilen übertragen. Bei den Honigbienen ist deren Bedeutung als Bestäuber weithin bekannt. 

Doch es gibt einen oft übersehenen Teil ihrer Geschichte: Viele Bestäuber verbringen wichtige Phasen ihres Lebens auf oder unter der Erde – sie nisten, ruhen oder überwintern im Boden, wird informiert. Trotzdem werde die Bedeutung des Bodens für die Gesundheit von Bestäubern weitgehend übersehen.

„Wir wissen bislang wenig darüber, was Bestäuber während ihrer Zeit im Boden zum Gedeihen brauchen oder wie moderne Bodenbewirtschaftungspraktiken sowohl die Bestäuber als auch die essenziellen Ökosystemleistungen, die sie erbringen, gefährden könnten,“ erläutert die Marburger Ökologin Prof. Dr. Anne-Christine Mupepele, Spezialistin für Wildbienen und andere bestäubende Insekten.

ProPollSoil als EU-Forschungsprojekt will hier ansetzen, wozu ein Konsortium aus 23 Partnerorganisationen gebildet wurde, Leitung Technische Universität München. Dazu stehen 7,7 Millionen Euro über vier Jahre zur Verfügung. In Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft sollen neue Wege eröffnet werden, ökologisches Wissen rasch in wirksames Handeln zu überführen.

‚Hotspots‘ gesunder Böden für Bestäuberdiversität

„Die Forschung im Rahmen von ProPollSoil wird letztlich dazu beitragen, Böden und die von ihnen abhängigen Bestäuber besser zu schützen. Um dies zu erreichen, werden wir die letzten verbliebenen ‚Hotspots‘ gesunder Böden identifizieren, die eine hohe Bestäuberdiversität unterstützen, Lebensräume für Bestäuber auf landwirtschaftlich genutzten und bewirtschafteten Flächen verbessern und gezielte Maßnahmen gegen den Verlust der biologischen Vielfalt ergreifen“, erläutert Prof. Dr. Sara Leonhardt von der TU München.

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