Eröffnung Opernhaus INTERIM als neue Theater-Ära für Kassel

Eröffnungsvorstellung in beeindruckenden neuer Spielstätte in Kassel. Bildschirmfoto [M]

Bespielung des INTERIM in Kassel ab 31. Oktober 2025. Foto Andreas Fischer
Für das INTERIM haben Stadt Kassel und Land Hessen mit städtischer Wohnungsbaugesellschaft GWG als Bauherrin und dem Generalübernehmer NÜSSLI eine durchaus ungewöhnliche bauliche und kooperative Leistung umgesetzt – in einer Rekordzeit und ohne Mehrkosten, wird mitgeteilt.
„Das INTERIM ist ein großer Gewinn für den Kulturstandort Kassel und zeigt, was möglich ist, wenn städtische Ämter und Beteiligungen, Bauwirtschaft und Kulturträger perfekt zusammenarbeiten. In einer Zeit, in der viele an der Leistungsfähigkeit staatlicher Strukturen zweifeln, beweisen wir: Die öffentliche Hand kann komplexe Projekte innovativ und erfolgreich umsetzen“, erklärte Oberbürgermeister Sven Schoeller nicht ohne Stolz.
„Verdis Oper ,Aida‘ stellt hohe Ansprüche an eine Bühne und ist eine wahre Feuertaufe für die Interimsspielstätte des Opernhauses. Ich freue mich sehr, dass der vielfältig bespielbare Modulbau nun mit Leben gefüllt wird. Mit dem Projekt stehen die Stadt Kassel und das Land Hessen als Träger gemeinsam zu ihrer Verantwortung für das Staatstheater Kassel“, erläuterte Kunst‐ und Kulturminister Timon Gremmels.
Das INTERIM dient während der sechsjährigen Sanierung des Opernhauses am Friedrichsplatz als Ersatzspielstätte und sorgt mit seinem flexiblen Konzept für künstlerische Wandelbarkeit. Der modulare Theaterbau bietet einen hochmodernen Bühnenraum von rund 25 mal 50 Metern, eine Höhe von bis zu 18 Metern und Platz für bis zu 850 Gäste.
Im Anschluss an den Festakt feierte das Publikum die künstlerische Einweihung des INTERIM mit Verdis „Aida“ – der ersten gemeinsamen Produktion des neuen Generalmusikdirektors Ainārs Rubiķis und Intendant Florian Lutz. Mit einer mehr als 200-köpfigen Besetzung, darunter internationalen Solistinnen und Solisten, Chor, Extrachor, Staatsorchester und den berühmten vier Fern-Trompeten, war dies zugleich die gelungene akustische Bewährungsprobe für das neue Haus.
Gelungene Konversion: Kulturbauwerk und Wohnungen auf Kasernenfläche
In Verbindung mit dem Bau der neuen Theaterspielstätte werden zudem 200 neue Wohnungen auf den Flächen der ehemaligen Jägerkaserne errichtet. Damit wird eine zivile Konversion in Kassel umgesetzt. Vor wenigen Tagen wurde Milliardenauftrag zum Bau von Panzerfahrzeugen in Kassel gemeldet. Ganz anderes Thema, einige Kilometer entfernt in einem anderen Stadtteil.


