Vortrag zur Geschichte der Anstaltspsychiatrie in der Nachkriegszeit
04.11.2025 (pm/red) Zum Vortrag zur Geschichte der Anstaltspsychiatrie in der Nachkriegszeit am 7. November wird in den Landgrafensaal des Staatsarchives eingeladen. Prof. Dr. Maike Rotzoll vom Institut für Geschichte der Pharmazie und Medizin der Philipps-Universität referiert zum Thema „Die Psychiatrie am Ende des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit“.
Gab es im ehemaligen Deutschen Reich nach dem Zweiten Weltkrieg eine „Stunde Null“? Diese Frage lasse sich auch abseits der „großen Politik“ erörtern. Etwa bezogen auf die Geschichte der Anstaltspsychiatrie, wird als Gedanke zum Einstieg mitgeteilt.
Die Historikerin Cornelia Brink stelle in ihrer Studie „Grenzen der Anstalt“ 2010 die berechtigte Frage, warum die Einrichtungen nicht am Ende des Zweiten Weltkrieges geschlossen wurden. Denn sie hatten ihre Zielsetzung der Fürsorge offensichtlich verfehlt und waren zu Stätten von Patientenmorden geworden.
Das anstaltspsychiatrische System in der Bundesrepublik ist bis zur Psychiatriereform der 1970er Jahre im Wesentlichen unverändert erhalten geblieben. Der Vortrag zeichnet die Situation in Anstalten in der unmittelbaren Nachkriegszeit nach, auch anhand regionaler Beispiele, wird angekündigt.
Freitag, 7. November 2025, 17.00 Uhr s.t.
Landgrafensaal, Staatsarchiv Marburg, Friedrichsplatz 15, Marburg


