Aufrüsten für Abschreckung und Krieg: Erst Schulden, dann höhere Steuern
19.12.2025 (pm/red) Die aktuellen Aufrüstungspläne der NATO könnten dauerhaft höhere Steuern in den Mitgliedsländern nach sich ziehen, zeigt eine Analyse des Kiel Instituts für Weltwirtschaft. Zu Grunde gelegt wurden Daten zur Finanzierung von Aufrüstung und Kriegen der vergangenen 150 Jahre in 20 Ländern. Deren Auswertung zeige: Zunächst erfolgt die Finanzierung von Militärausgaben über deutlich höhere Staatsschulden, aber mittel- und langfristig steigt vor allem die Steuerlast.
„Die aktuelle Aufrüstung in den NATO-Staaten ist eine der größten in westlichen Industriestaaten in den letzten 150 Jahren, vergleichbar mit den Aufrüstungsphasen während der Weltkriege oder des Koreakriegs. Ein Blick in die Vergangenheit liefert Anhaltspunkte dafür, dass auf die Steuerzahler dadurch auch langfristig finanzielle Belastungen zukommen“, sagt Christoph Trebesch, Direktor des Forschungszentrums Internationale Finanzmärkte am Kiel Institut und Mitautor der Studie „Guns and Butter: The Fiscal Consequences of Rearmament and War“.
Es lagen die durchschnittlichen Steuereinnahmen mehr als ein Jahrzehnt nach Beginn einer Aufrüstungsphase noch immer um 20 bis 30 Prozent und die Spitzensteuersätze um etwa 15 Prozentpunkte über dem ursprünglichen Niveau.
Guns and Butter: The Fiscal Consequences of Rearmament and War


