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Vortrag über Zwangsprostitution durch japanische Militärs

Marburg 15.052015 (pm/red) Die nächste Veranstaltung der Reihe „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ des Marburger Weltladens findet am Dienstag, 19. Mai im TTZ statt. Die Koreanistin und Vertreterin des Korea-Verbands aus Berlin, Nataly Han, wird über die systematische Zwangsprostitution durch japanische Militärs während des Zeiten Weltkriegs referieren. Neben dem Vortrag von Nataly Han und einer Ausstellung zum Thema wird auch der Film “63 Years On” (63 Jahre später) gezeigt.

Von Korea, China, Indonesien, Malaysia, den Philippinen oder Taiwan. Fast überall in Asien und der Pazifikregion verschleppte das japanische Militär während des Zweiten Weltkriegs Hunderttausende Frauen in ihre Frontbordelle, wo sie zwangsprostituiert, täglich Dutzende Male vergewaltigt, ausgebeutet und viele von ihnen ermordet wurden. Die sogenannten „Comfort Women (Trostfrauen)“, wie die Japaner diese Frauen zynisch titulierten. Eine genaue Zahl der Opfer kennt niemand. Man schätzt die Zahl aber auf bis zu 300.000. Viele gehen sogar von mindestens 500.000 Opfern aus. Allein in China gab es rund 200.000 Zwangsprostituierte. Die meisten Opfer stammen jedoch aus Korea.

Lange hatten die Überlebenden geschwiegen, aus Scham und Angst vor Stigmatisierung. Erst seit Ende der 1980er Jahre meldeten sich nach und nach Opfer, insbesondere aus Korea, zu Wort, um über ihre qualvolle Erlebnisse während und nach dem Zweiten Weltkrieg sowie über ihre heutigen Lebenslagen zu berichten. Schätzungsweise leben nur noch 80 Opfer dieser systematischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die noch Lebenden wollen – wie sie selber sagen – keine Entschädigung, sondern eine offizielle Entschuldigung seitens des japanischen Staates.

Die Regierung Japans lehnt jedoch diese Förderung bis jetzt kategorisch ab. In Südkorea demonstrieren daher die noch lebenden Opfer seit 1992 jeden Mittwoch vor der japanischen Botschaft in Seoul. Diese Demonstration gilt mittlerweile als die Längste der Welt.
Über dieses wenig bekannte Kapitel der Geschichte des Zweiten Weltkriegs in Asien und der Pazifikregion referiert Nataly Han. Sie beschäftigt sich seit langem mit der Situation der sogenannten. „Comfort Women“. Zusammen mit koreanischen Frauengruppen hat sie 2008 in Berlin eine Veranstaltung mit der Zeitzeugin Gil Wonok organisiert und über diese auch ein kurzes Filmportrait produziert. Um auf die Parallelität von systematischen Kriegsverbrechen gegen Frauen zu verweisen, zeigte Nataly Han im November 2007 in Südkorea auch eine Ausstellung über Zwangsprostituierte aus dem deutschen KZ Ravensbrück.

Der Film “63 Years On” (63 Jahre später) dokumentiert u. a. bewegende Interviews mit Zeitzeuginnen sowie die heutige Lebenssituation dieser Frauen. 2008 wurde der Film mit dem „Asia Pacific Screen Award“ als beste Dokumentation ausgezeichnet und erhielt weitere Auszeichnungen auf internationalen Festivals.

Vortrag und Film „Die systematische Zwangsprostitution von Frauen durch japanische Militärs im 2.Weltkrieg“
Referentin Nataly Han
Technologie- und Tagungszentrum (TTZ), Softwarecenter 3, Marburg
19:00 Uhr, Eintritt frei

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