Ausländerbeirat Marburg: „Wir sind Teil des Stadtbildes und das ist gut so“
21.10.2025 (pm/red) Die Kanzleräußerungen zur Migration im Stadtbild stoßen auf viel Widerspruch, so jetzt auch seitens des Ausländerbeirat Marburg. In einem Pressestatement finden sich klare Worte des Protests: „Wir leben im Jahr 2025 und müssen uns in den zentralen Nachrichten solch eine Rede nicht von einer/ einem AFD-Politiker anhören, sondern vom Bundeskanzler aller Bürger/innen in diesem Land.“
Man habe die Zahlen der neuen Asylanträge stark reduziert, wurde von Kanzler Merz mitgeteilt und weiter: „Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen“.
Diese Äußerung am 14. Oktober gab es bei einer Pressekonferenz auf die Frage nach der Migrationspolitik der jetzigen Regierung. Wer hat sie getätigt?, fragt der Ausländerbeirat. Der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Friedrich Merz.
So bitter das sei, so entschlossen möchte der Ausländerbeirat der Universitätsstadt Marburg ein Zeichen setzen und alle aufrufen noch mehr denn je für eine offene, bunte und tolerante Gesellschaft zusammen zu stehen und gegen solche Äußerungen nicht schweigsam zu bleiben.
„Es gehört sich nicht, die Bürgerinnen und Bürger, die jeden Tag in diesem Land aufwachen und die Zahnräder in Bewegung setzen, die ihre Steuer zahlen, die ihre Kinder hier zur Welt gebracht haben, die hier ihr Leid und Freude leben, so zu entwerten und auf ihr Aussehen als Schädlingsbild zu reduzieren. So bekämpft man nicht die AFD, so macht man sie noch stärker.“
Diskurs der Toleranz statt rechte Ideologien
Ein Kanzler aller, der die Migration als Problem darstellt und noch mehr – verbreite durch solche Äußerungen rassistisches Denken, wird kritisiert. 30% der Bevölkerung in Deutschland hat internationale Familiengeschichte. Die Zugehörigkeit zu Deutschland, die Lebensleistung und Lebenswege der Menschen in diesem Land werden entwertet und zunichte gemacht.
In die gefährliche Ecke der rechten Ideologien durch so eine Aussage pauschal so viele Menschen zu schicken, nur weil sie anders aussehen oder eine andere Herkunft haben, sei eine als „rassistisch zu definierende Botschaft“ von einem Bundeskanzler, die zu hochgefährlichen Tönen weiterführen könne. Soziale Probleme löse man in einer Diskurs der Toleranz und verknüpfe sie nicht automatisch an das Aussehen und die Herkunft.
Diese Aussage kann nicht stehen bleiben, Herr Bundeskanzler. Wir wehren uns dagegen. Wir sind Teil des Stadtbildes und das ist gut so.