Abschlusstagung „KI und das digitale Bild“ – Visualisierung, Manipulation, Kontrolle und Authoritarian Turn

06.11.2025 (pm/red) Das Schwerpunktprogramm „Das digitale Bild” der Philipps-Universität und Ludwig-Maximilians-Universität München 2019 bis 2025 kulminiert in einer Abschlusstagung vom 12. bis 14. November. Ebenso verheißungsvoll wie ambitioniert der Titel „Digitale Bilder und der Authoritarian …

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Kerzen, Kranz und 300 Teilnehmer im Garten des Gedenkens

Am Standort der ehemaligen Synagoge in der Universitätsstraße, die während der Novemberpogrome 1938 angezündet wurde, ist der Garten des Gedenkens angelegt worden. Rund 300 Menschen kamen zur Erinnerung und Mahnung zusammen. Foto Patricia Graehling.

10.11.2025 (pm/red) 87 Jahre später haben rund 300 Menschen den Opfern der Gräueltaten des Nationalsozialismus an dem Ort gedacht, an dem in Marburg die Synagoge stand und im Rahmen des beispiellosen Zivilisationsbruchs zerstört wurde. Auch in Marburg brannte am 9. November 1938 die Synagoge, wurden Menschen jüdischen Glaubens verschleppt, verletzt und verfolgt.

Kerzen und Lampen verbreiteten im Garten des Gedenkens ein sanftes Licht. Die Zettelkästen am Boden waren gefüllt mit klaren Botschaften, die hell strahlen. „Was sind das für Zeiten, in denen Solidarität leiser wird und Hass lauter?“

Rundherum sammelten sich Menschen aus Marburg und dem Landkreis, um gemeinsam zu erinnern und zu mahnen. Wie in jedem Jahr hatten die Stadt Marburg, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) und die Jüdische Gemeinde eingeladen – zum Innehalten und zum Erinnern. 

„Erinnern genügt nicht mehr“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies in seiner Rede. Die Pogromnacht 1938 sei der erste sichtbare Höhepunkt einer Diktatur gewesen, die auf Entmenschlichung und Gewalt beruhte. „Sie wurde getragen von Menschen, die mitmachten und von Menschen, die einfach nur zuschauten“, so das Stadtoberhaupt.

„Am Anfang der Gräueltaten war das Wort. Das Wort von ,wir und die‘, wer deutsch sei und wer nicht. Die Rede, was kranke Menschen den Staat kosten.“ Diese Worte hätten sich mehr und mehr breit gemacht – an den Stammtischen, auf den Straßen und zuletzt in den Parlamenten. „Die Worte öffneten Tür und Tor für die Gewalt. Sie mündeten in den Holocaust“, vergegenwärtige Sebastian Sack von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Jede/r müsse sich selbst fragen, wie er sich verhalte wenn in seinem Umfeld jemand einen „Judenwitz“ macht oder wenn von richtigen und falschen Flüchtlingen gesprochen werde.

Thorsten Schmermund von der Jüdischen Gemeinde bereichert das Gedenken mit den Gebeten „El male rachamim“ und „Kaddisch“ auf Hebräisch und Deutsch. Der Musikleistungskurs der Martin-Luther-Schule rahmte mit passenden Klängen die eindrückliche Stille der Veranstaltung.

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