Kasseler Klimaschutzpreis 2024 verliehen

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Bleibe-Empfehlung für documenta-Skulptur: ‚Penone-Baum‘ behält den Standort in der Karlsaue

dbaz0606_0320 Idee die Pietra Giuseppe PenoneMarburg, 30.5.2013 (pm/red) Die Kommission, die vom Land Hessen und der Stadt Kassel zur Beratung über den Verbleib des ‚Penone-Baums‘ berufen worden war, hat sich mehrheitlich für den Verbleib der Skulptur ‚Idee di Pietra‘ am gegenwärtigen Standort in der denkmalgeschützten Karlsaue ausgesprochen.

Die fünf Fachleute unter Leitung von Alexander Farenholtz, Verwaltungsdirektor und Vorstand der Kulturstiftung des Bundes, hatten die verschiedenen Argumente für einen dauerhaften Standort ausführlich erörtert. Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne Hörmann, und Oberbürgermeister Bertram Hilgen hatten zuvor erklärt, sich an das Votum der Kommission halten zu wollen.

Kühne-Hörmann hob hervor, dass die Belange des Denkmalschutzes abgewogen und geklärt worden seien. Das Erscheinungsbild der Karlsaue sei auch dadurch gesichert, dass mit dieser Standort-Entscheidung ausdrücklich kein Präzedenzfall für künftige documenta-Kunstwerke geschaffen werde.

Oberbürgermeister Hilgen begrüßte die Entscheidung der Kommission: „Guiseppe Penone hat mit seinem Kunstwerk schon früh die Herzen der Kasselerinnen und Kasseler erobert. Es gehörte zu den beliebtesten Objekten der documenta im vergangenen Jahr.“ Mit dem Verbleib an dem vom Künstler selbst ausgesuchten Standort präsentiere Kassel seinen Besuchern zudem ein weiteres wichtiges documenta-Kunstwerk im öffentlichen Raum und in einer der schönsten innerstädtischen Parklandschaften Deutschlands.

Kommissionsvorsitzender Farenholtz erklärte, dass die Entscheidung unter keinen Umständen als Präzedenzfall für den Verbleib von documenta-Kunstwerken im denkmalgeschützten Park verstanden werden dürfe: „Alles andere würde nicht zuletzt das Vertrauensverhältnis zwischen der Museumslandschaft Hessen Kassel und der documenta, das bei der Realisierung künftiger documenta- Ausstellungen unabdingbar ist, nachhaltig beschädigen.“

Hintergrund:
Idee di Pietra‘ ist eine neun Meter hohe Bronzeskulptur, die einen blattlosen Baum darstellt, dem die Zweige abgeschnitten wurden und dessen Äste sich in einen Granitfindling verfangen zu haben scheinen und wird nach seinem Erschaffer im Volksmund auch einfach ‚Penone-Baum‘ genannt. Der Künstler Guiseppe Penone hatte die Bronze-Skulptur 2008 anlässlich der Kunstbiennale in Sydney geschaffen und sie zur documenta 13 von ihrem ursprünglichen Standort dort nach Kassel gebracht. Sie wurde bereits im Juni 2010 als erstes Kunstwerk der Weltkunstausstellung am Rande der Kasseler Karlsaue installiert.

dbaz0606_0319-Penone-Idee di PietraDa der Ankauf des Kunstwerks, das schnell zum heimlichen Wahrzeichen für die documenta 13 und für Kassel wurde, aus den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht finanziert werden konnte, war eine Spendenaktion angelaufen, bei der binnen weniger Wochen die erforderliche Summe für den Erwerb des ‚Penone-Baums‘ zusammen kam.

Vertraglich war zwischen der documenta GmbH und der Museumslandschaft Hessen Kassel, in deren Besitz sich die Karlsaue befindet, die Nutzung des Parks für das Kunstwerk für die Zeit zwischen Juni 2010 und Oktober 2012 festgelegt worden. Dem Wunsch, die von den Kasseler Bürgerinnen und Bürgern so geschätzte Skulptur dauerhaft an diesem Standort zu belassen, stand die Frage der Gartendenkmalpflege gegenüber, ob ein zeitgenössisches Kunstwerk nicht ein Fremdkörper in dem barocken Erscheinungsbild der denkmalgeschützten Karlsaue wäre.

Um eine einvernehmliche Lösung der Standortfrage zu erreichen, hatten Wissenschaftsministerministerin Kühne-Hörmann und Oberbürgermeister Hilgen im März die Einsetzung der Kommission zur Klärung der Standortfrage beschlossen. Unter Vorsitz von Farenholtz gehörten dieser Runde an: der Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel, Prof. Dr. Bernd Küster; der Gartenhistoriker und ehemalige stellvertretende Landeskonservator von Berlin, Klaus von Krosigk; die Kasseler Kulturamtsleiterin Dorothée Rhiemeier und die Leiterin des städtischen Umwelt- und Gartenamts, Regula-Maria Ohlmeier.

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